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Politik

Sudan schließt vier Medienhäuser

8. Januar 2020

Den Zeitungen und TV-Kanälen wird vorgeworfen, dass sie dem abgesetzten Langzeitherrscher Omar al-Baschir nahe gestanden und für ihn Propaganda gemacht hätten. Die Reaktion der Medien kam prompt.

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Sudan Khartum 2010 | Frau mit Zeitung
Unter Al-Baschir herrschte strenge Zensur - dennoch gab es ein großes Medienangebot (Archivbild)Bild: Getty Images/AFP/A. Shazly

Eine sudanesische Regierungskommission hat zwei Zeitungen und zwei TV-Stationen geschlossen. Regierungssprecher Mohamed Al-Faki, selbst Vizechef der Kommission, erklärte, alle vier Medien seien aus Staatsgeldern finanziert worden, um Propaganda für den im April vom Militär gestürzten und inzwischen inhaftierten Omar al-Baschir zu machen. Die betroffenen Medien wiesen die Vorwürfe zurück, die beiden TV-Kanäle stellten aber ihr Programm vorerst ein.

Nur unter Zwang gehandelt

Seine Zeitung habe weder Geld vom Staat noch von Al-Baschirs Partei erhalten, sagte der Chefredakteur von "Alsudani", Diaa al-Din Bilal. Er kündigte an, rechtliche Schritte zu prüfen. Der Herausgeber der Zeitung "Alray Alam", Ali Ismail al-Atabani, erklärte, seine Zeitung sei unter Al-Baschir gezwungen worden, Anteile an das Regime zu veräußern. Nach dem politischen Umbruch im vergangenen Jahr habe er die von seiner Familie 1945 gegründete Zeitung aber wieder vollständig in seinen Besitz gebracht.

Auflösung aller Baschir-nahen Institutionen

Al-Baschir hatte das ostafrikanische Land drei Jahrzehnte lang autokratisch regiert. Nach seinem Sturz durch die Armee Anfang April übernahm zunächst ein Militärrat die Macht. Seit August regiert eine Übergangsregierung aus Soldaten und Zivilisten. Diese hatte die Kommission damit beauftragt, die frühere Regierungspartei und alle Institutionen aufzulösen, die dem früheren Regime nahe standen.

fab/ust (epd, afpe)