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Wieder neue MERS-Fälle in Südkorea

13. Juni 2015

Hoffnungen auf eine leichte Abschwächung der Welle von MERS-Erkrankungen in Südkorea haben sich nicht erfüllt. Die Zahl der Infizierten steigt weiter.

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MERS-Patienten und Besucher in der Uniklinik in Seoul (Foto: Anadolu)
Bild: picture-alliance/dpa

Die Zahl der MERS-Erkrankungen sei um 12 auf 138 gestiegen, teilte das südkoreanische Gesundheitsministerium in Seoul mit. Zudem sei eine 67-jährige Frau an der Atemwegerkrankung gestorben. Damit gibt es bereits 14 Todesfälle durch MERS.

Neuer Viren-Stamm

Bei dem MERS-Virus handelt es sich um einen seit dem Jahr 2012 bekannten neuen Stamm aus der Gruppe der Coronaviren. Die Erkrankung geht häufig mit grippeähnlichen Beschwerden wie Fieber, Husten und Kurzatmigkeit einher. Bei schweren Verläufen kann sich eine Lungenentzündung entwickeln, auch kann es zu Nierenversagen kommen. Allerdings ist MERS nicht so leicht übertragbar wie die Atemwegserkrankung SARS, an der in Asien im Jahr 2003 hunderte Menschen starben.

Bislang ist MERS vor allem in Saudi-Arabien aufgetreten, daher der Name: "Middle East Respiratory Syndrome". Der jetzige Ausbruch in Südkorea ist der bislang größte außerhalb der Arabischen Halbinsel. Nach derzeitigem Kenntnisstand wird MERS vor allem von Kamelen übertragen. In Südkorea kommt es zu Infektionen fast ausschließlich in Krankenhäusern.

Am Freitag hatten die südkoreanischen Behörden lediglich vier neue MERS-Fälle gemeldet. Dies hatte vorsichtige Hoffnungen auf ein Abklingen der Erkrankungswelle geweckt, zumal auch die Zahl der unter Quarantäne gestellten Menschen leicht auf 3600 zurückging. Die neuen Daten zeigen aber jetzt, dass diese Erwartung verfrüht war.

Bürger beunruhigt

Die Verbreitung der Infektionskrankheit hat die Bevölkerung sehr verunsichert. Südkorea verfügt über eine der besten medizinischen Infrastrukturen in Asien. Die Regierung bekräftigt seit Tagen, dass kein Grund für Panik bestehe.

Bis Freitagnachmittag waren nach Angaben des Erziehungsministeriums noch immer rund 2900 Schulen und Kindergärten vorsorglich geschlossen. Viele Südkoreaner versuchen, sich mit Atemmasken vor einer Ansteckung zu schützen und meiden große Menschenansammlungen.

wl/stu (rtre,afp, dpa)