Taliban-Terror gegen Ausländer
28. März 2014Erst vor gut einer Woche waren bei einem Angriff der Islamisten auf ein Hotel in Kabul neun Menschen umgebracht worden, darunter mehrere Ausländer. Jetzt attackierten mindestens fünf Taliban-Terroristen das Gästehaus einer Nichtregierungsorganisation (NGO) in einem wohlhabenden Viertel der afghanischen Hauptstadt.
Einer der Angreifer sprengte sich vor dem Eingang des Hauses in die Luft, um den anderen Zugang zu verschaffen. In einer darauf folgenden mehrstündigen Schießerei seien zwei weitere Islamisten getötet und zwei schwer verwundet worden, berichtete das Innenministerium. Später wurde in der Nähe die Leiche eines zehnjährigen Mädchens entdeckt, das vermutlich von einer verirrten Kugel getroffen worden war. Auch ein unbeteiligter afghanischer Zivilist, der in seinem Auto gesessen hatte, wurde tödlich getroffen.
Nach Angaben des Ministeriums war einem Australier die Flucht in ein Nachbarhaus gelungen. Die übrigen rund 20 Ausländer, unter ihnen auch Kinder, seien später unter Polizeischutz in Sicherheit gebracht worden. Nach Angaben der Behörden stammten die Fremden aus den USA, Australien sowie aus Afrika.
Im Vorfeld der Präsidentenwahlen nehmen die Überfälle der muslimischen Extremisten zu. Die Taliban behaupteten in einer Erklärung, das Gästehaus sei eigentlich eine verdeckt arbeitende christliche Kirche. Die in dem Haus untergebrachte humanitäre Organisation "Roots for Peace" hilft in erster Linie bei der Beseitigung von Minen in ehemaligen Kampfgebieten am Hindukusch und bei verschiedenen Agrarprojekten...
SC/cw (afp, dpa, APE, rtre)