Taliban haben US-Amerikaner im Visier
26. Dezember 2012Mindestens drei Afghanen sollen bei der Explosion ums Leben gekommen sein, darunter sind nach Angaben der örtlichen Polizei ein Polizeioffizier und zwei Zvilisten. Zudem wurden mindestens sechs Menschen verletzt.
Der Attentäter fuhr nach Angaben des afghanischen Innenministeriums vor die Einfahrt des US-Stützpunkts Chapman in der Provinz Chost an der Grenze zu Pakistan. Dort sprengte er den mit Munition beladenen Wagen in die Luft.
Taliban bekennen sich zu dem Anschlag
Die Taliban übernahmen die Verantwortung für den Terrorakt. "Das Ziel waren diejenigen, die an diesem Stützpunkt den Amerikanern dienen", schrieb Taliban-Sprecher Sabihullah Mudschahid in einer Bekenner-E-Mail.
Die Nato stellte ihrerseits klar, dass der Attentäter es nicht geschafft habe, auf das Gelände zu gelangen. Getroffen worden seien Menschen, die sich außerhalb des Militärstützpunktes aufgehalten hätten. Neben dem Stützpunkt befindet sich ein Militärflughafen. Soldaten der ISAF-Truppen seien nicht unter den Opfern.
Gezielte Suche nach Agenten
Die Taliban vermuten offenbar, dass sich in dem US-Stützpunkt Chapman CIA-Agenten aufhalten. Vor etwa drei Jahren hatten radikalislamische Taliban bei einem ähnlichen Anschlag auf diese Basis neben anderen Opfern sieben CIA-Agenten getötet.
"Angriffe von innen"
2014 wollen die internationalen ISAF-Truppen aus Afghanistan abziehen, doch die Gewalt am Hindukusch nimmt zu. Eine besondere Gefahr sind die so genannten "Angriffe von innen": Mitarbeiter der afghanischen Sicherheitskräfte attackieren ISAF-Mitarbeiter.
Am Montag erschoss eine afghanische Polizistin in Kabul einen US-Berater der Polizei. Erstmals war eine Frau Täterin eines Angriffs aus den eigenen Reihen. Am selben Tag tötete im Norden Afghanistans ein Polizist fünf Kollegen und lief danach zu den aufständischen Taliban über. Allein im Verlauf dieses Jahres starben nach Angriffen von innen fast 60 NATO-Soldaten.
nem/gb (afp, dpa, rtr, dapd)