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Politik

Taliban: Sechste Runde mit den USA in Doha

1. Mai 2019

Die bisherigen Treffen sollen zwar Fortschritte erbracht haben, vom Ziel einer Friedenslösung für Afghanistan sind die Kontrahenten aber noch weit entfernt. Vor allem die Frage der Einbindung Kabuls bleibt problematisch.

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Das Treffen von US- und Taliban-Vertretern Ende Februar in Katars Hauptstadt Doha    (Foto: picture-alliance/AP/Qatar Ministry of Foreign Affairs)
Das Treffen von US- und Taliban-Vertretern Ende Februar in Katars Hauptstadt Doha Bild: picture-alliance/AP/Qatar Ministry of Foreign Affairs

In Doha, der Hauptstadt des Golfemirats Katar, startet an diesem Mittwoch die sechste Gesprächsrunde zwischen Vertretern der USA und hochrangigen Taliban über eine Friedenslösung für Afghanistan. Das teilte der Sprecher der Taliban, Sabiullah Mudschahid, über den Kurznachrichtendienst Twitter mit.

In einer bedeutenden Änderung ihrer Politik hatten die USA im vergangenen Sommer Direktgespräche mit den Islamisten aufgenommen, um den seit 17 Jahren währenden Konflikt in Afghanistan zu beenden. Davor hatten sie stets gesagt, die Aufständischen sollten direkt mit der afghanischen Regierung verhandeln und ein Friedensprozess müsse unter deren Führung stattfinden.

US-Chefunterhändler war auch in Moskau

Nach der jüngsten USA-Taliban-Gesprächsrunde, die Mitte März endete, berichteten beide Seiten übereinstimmend über Fortschritte bei zwei zentralen Fragen: bei der Taliban-Forderung nach einem Abzug aller ausländischen Truppen und bei der Forderung der USA nach Garantien, dass von Afghanistan aus keine Terroranschläge mehr geplant werden. US-Chefunterhändler Zalmay Khalilzad teilte damals mit, wenn es bei diesen beiden Punkten eine Einigung gebe, könnten Verhandlungen der Taliban mit der Regierung über eine politische Lösung des Konflikts und über einen Waffenstillstand beginnen.

US-Chefunterhändler Zalmay Khalilzad (Foto: AFP/W. Kohsar)
US-Chefunterhändler Zalmay Khalilzad, der selbst aus Afghanistan stammtBild: AFP/W. Kohsar

Khalilzad hatte in der vergangenen Woche auch Gespräche in Moskau geführt. Dabei bekundeten Vertreter der russischen wie auch der chinesischen Regierung ihre Unterstützung für den US-Plan für ein Friedensabkommen. Zugleich betonten sie, dass bei einem "innerafghanischen Dialog" alle Konfliktparteien an einem Verhandlungstisch sitzen müssten.

Taliban gegen Verhandlungen mit Regierung

Die Taliban lehnen direkte Gespräche mit Kabul bislang ab, weil sie die Regierung für eine Marionette Washingtons halten. Das Taliban-Regime war Ende 2001 nach dem Einmarsch US-geführter Truppen gestürzt worden. Der internationale Militäreinsatz war eine Folge der Terroranschläge vom 11. September 2001 in New York und Washington.

Die Vereinigten Staaten haben am Hindukusch etwa 14.000 Soldaten im Rahmen der von der NATO geführten Mission "Resolute Support" stationiert. Deren primäre Aufgabe ist es, die afghanischen Sicherheitskräfte in ihrem Kampf gegen Taliban-Kämpfer und andere extremistische Gruppen wie den "Islamischen Staat" (IS) und Al-Kaida zu unterstützen.

sti/hk (afp, ap, dpa, rtr)