Tarifkompromiss für öffentlichen Dienst steht
18. April 2018Der Tarifabschluss für die rund 2,3 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen sieht drei Lohnerhöhungen bei 30 Monaten Laufzeit vor. Rückwirkend ab 1. März gibt es knapp 3,2 Prozent, zum April 2019 knapp 3,1 sowie zum März 2020 in der dritten Stufe knapp 1,1 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten, wie der Verhandlungsführer des Bundes, Innenminister Horst Seehofer (CSU), am frühen Mittwochmorgen in Potsdam mitteilte. Der öffentliche Dienst sei in Zukunft wettbewerbsfähig. Seehofer zeigte sich ebenso zufrieden wie der kommunale Arbeitgeberpräsident Thomas Böhle und Ver.di-Chef Frank Bsirske. "Es ist das beste Ergebnis seit vielen Jahren", sagte der Gewerkschaftsvorsitzende. "Gute Leute, gute Arbeit, gutes Geld. Das gehört zusammen", so Bsirske.
Die Bundestarifkommission von Ver.di stimmte dem Kompromiss zu, nachdem zuvor schon die Tarifkommission des Beamtenbundes dbb sowie die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) grünes Licht gegeben hatten.
Mindestbetrag von 200 Euro kommt nicht
Die dritte Runde der Tarifverhandlungen hatte am Sonntag begonnen. Ein erfolgreicher Abschluss hatte sich bereits im Verlauf des Dienstags abgezeichnet. Die Gewerkschaften waren mit der Forderung nach sechs Prozent mehr Einkommen sowie einen Mindestbetrag von 200 Euro in die Verhandlungen gegangen. Dies hielten die Arbeitgeber für zu hoch. Bund und Kommunen wollten die Gehälter weniger bei den unteren, sondern vielmehr bei den oberen Tarifgruppen aufstocken, um bei Stellenausschreibungen von hochqualifizierten Stellen gegenüber der besser zahlenden Privatwirtschaft wettbewerbsfähiger zu werden.
qu/sam (dpa, afp, rtr)