Tausende Flüchtlinge auf "Balkan-Route"
24. August 2015Bei den Migranten, die inzwischen die Grenze nach Serbien überquerten, handelt es sich Medienberichten zufolge meist um Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland Syrien. Sie hatten zuvor tagelang im Niemandsland an der griechisch-mazedonischen Grenze festgesessen.
Sonderzüge und Busse für die Migranten
Mazedonische Behörden setzten Sonderzüge und zusätzliche Busse ein, um die Flüchtlinge vom Süden in den Norden des Landes zu bringen. Serbien eröffnete inzwischen ein zweites Aufnahmelager im Grenzort Miratovac. Laut serbischem Staatsfernsehen geben serbische Stellen Dokumente aus, mit denen die Flüchtlinge über Belgrad Richtung Ungarn und dann in andere EU-Staaten weiterreisen können.
Internationale Menschenrechtsorganisationen warnten, Zehntausende Migranten könnten wegen der ungarischen Flüchtlingspolitik unter prekären Bedingungen in Serbien und Mazedonien stranden. Ungarn baut derzeit einen 175 Kilometer langen Zaun an der Grenze zu Serbien.
Die Stacheldrahtanlage soll bis Ende des Monats fertig sein und durch einen drei Meter hohen Maschendrahtzaun bis Ende November ergänzt werden. Ungarn ist für viele Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan und Afrika eine Durchgangsstation vor der Weiterreise Richtung Norden.
Rotes Kreuz: Der Flüchtlingsstrom wird noch größer werden
Das Internationale Komitee des Roten Kreuzes (IKRK) rief zu einer besseren Zusammenarbeit und gemeinsamen Anstrengungen bei der Flüchtlingshilfe auf. In den kommenden Tagen sei mit einem "dramatischen Anstieg" von Flüchtlingen zu rechnen, die von den griechischen Inseln aus auf das europäische Festland drängten.
Das UN-Flüchtlingskommissariat UNHCR forderte die mazedonischen Behörden auf, mehr Personal an den Grenzübergängen einzusetzen, um Empfang und Weiterreise der Flüchtlinge besser organisieren zu können.
Die UN-Organisation erklärte sich zugleich zur Unterstützung bereit. In Serbien verteilten UN-Helfer bereits Nahrungsmittel an die Migranten. Auf Bitte der serbischen Regierung wurde auch die Lieferung von Matrazen und Zelten geprüft.
haz/qu (dpa, afp)