1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Tarzan: Neuverfilmung im Kino

Miriam Karout28. Juli 2016

Tarzan ist mittlerweile ein Klassiker - im Roman, Comic, Film und Musical. Die aktuelle US-Neuverfilmung verpasst dem Dschungelheld ein zeitgemäßes Image: keine rassistischen Stereotypen, kein Schwarz-Weiß-Denken mehr.

https://p.dw.com/p/1JC2H
USA Film Poster Plakat The Legend of Tarzan 2016 Alexander Skarsgard
Bild: Warner Bros. Entertainment

Wer kennt sie nicht – die Geschichte von Tarzan, dem Herrn des Dschungels? Seit Donnerstag (28.07.2016) ist sie in den deutschen Kinos: In Warner Brothers neuer Realverfilmung spielen Alexander Skarsgård, Samuel L. Jackson und Christoph Waltz die Hauptrollen. Am 1. Juli war der US-Start. Jetzt können also auch Kinofans in Deutschland auf der Leinwand miterleben, wie Alexander Skarsgård als Tarzan in den afrikanischen Urwald zurückkehrt.

Unzählige Verfilmungen und Buchversionen wurden in den letzten 104 Jahren veröffentlicht. Alle beruhen auf dem Meisterwerk des US-amerikanischen Schriftstellers Edgar Rice Burroughs (1875 - 1950). Die Originalversion von Burroughs erzählt die Geschichte von dem Waisenjungen Tarzan, der im afrikanischen Dschungel von Affen großgezogen wird. Jahre später begegnet Tarzan zum ersten Mal seinesgleichen und beginnt nach seinen Wurzeln zu suchen.

Viele denken beim Begriff "Tarzan" sofort an die historische Filmreihe mit Johnny Weissmuller und Maureen O'Sullivan, aber auch an den berühmten Disney Film (1999) mit dem berührenden Soundtrack von Phil Collins. Aus Anlass des neuen Films, erinnern wir uns an große Erfolge in Film und Musik rundum Tarzan.

War Tarzan ein Rassist?

Tarzan wird häufig auch mit der Geschichte des Kolonialismus und mit Rassismus in Verbindung gebracht. Entstanden Anfang des 20. Jahrhunderts, beruhten Burroughs Romane und Geschichten auf einem kolonialistischen Weltbild. Auch die Figur Tarzan wird von Kritikern immer wieder als rassistisch bezeichnet. Viele Verfilmungen der letzten hundert Jahre behielten dieses kolonialistische Weltbild bei, die Filmhandlungen erzählen zwangsläufig auch von Konflikten zwischen weißen und schwarzen Menschen.

"The Legend of Tarzan" (2016) wurde unter David Yates Regie an die moderne Gesellschaft und das Weltbild von heute angepasst. Die Neuverfilmung ist eine zeitgenössische Annäherungsweise, bei der heutige Moral und Empfindsamkeiten der Gesellschaft berücksichtigt werden - trotz der traditionellen Darstellung der Filmfigur Tarzan.

"The Legend of Tarzan" ist deshalb auch eine revolutionäre Neuverfilmung der traditionellen Geschichte um Tarzan. Sie hat außerdem einen historischen Bezug, um die problematischen Ursprünge der originalen Geschichte zu verdeutlichen und auszugleichen.

Hauptdarsteller Alexander Skarsgård erkennt diese Problematik an. "Als die Geschichte geschrieben wurde, hatten Westeuropa und Amerika eine schreckliche Meinung zu Eingeborenen. Es war weit verbreitet, dass Einheimische untergebene Personen waren", sagt Skarsgård. "Es war sehr wichtig bei diesem Film, von der Vorstellung wegzulenken, dass ein weißer Mann die schwarzen Menschen in Afrika retten muss, weil sie es nicht selber schaffen."

Auch Jane hat sich entwickelt

Im Film kehrt Tarzan zurück in seine Heimat, um herauszufinden, was dort gerade mit den Einheimischen passiert, an seiner Seite seine Frau Jane Porter (Margot Robbie). Auch Jane wird in der Neuverfilmung als den heutigen gesellschaftlichen Normen angepasst dargestellt: Sie ist eine resolute Frau, die in der Lage ist, sich zu wehren und zurückzuschlagen, wenn es die Umstände erfordern.

Mit diesen Veränderungen ist "The Legend of Tarzan" nun in den Kinos und bietet dem Publikum eine zeitgemäßere Variante der historischen Darstellung Tarzans.