Tipps für Stadtführungen in München
Ist München Weltstadt oder "Millionendorf"? Ist es die Stadt der Moderne oder die des Jugendstils? München ist alles, ganz wie man es betrachten will. Oder besser gesagt: wie man es gezeigt bekommt.
Unterwegs mit dem Nachtwächter
"Der Nachtwächter kennt alle Schleichwege und Winkel der Stadt", verspricht der Weis(s)e Stadtvogel, einer der größten Touranbieter. So findet man sich beim Nachtwächter-Rundgang nach einem Torbogen plötzlich in der ehemaligen Kaiserresidenz wieder oder erfährt im Theatinerkreuzgang von den Nachwuchssorgen der Kurfürsten im 17. Jahrhundert. Eine spannende Tour auf geschichtsträchtigem Pflaster.
Wenn die Zofe plaudert
Kammerzofe Marie Louise ist alles andere als verschwiegen. Ist die Herrschaft außer Haus, erzählt sie den Gästen (fast) alles - selbst wie es ihr mit Casanova im Spiegelkabinett ergangen ist. Angeboten werden die Zofen-Führungen im Schloss Nymphenburg und in der Münchener Residenz. Wer mitgeht, kann danach nicht nur galant Treppen steigen, sondern auch einen vollendeten Hofknicks.
Hoch auf dem Stadiondach
Die "Zeltdach-Tour" ist ein Muss für Sportfans und Architekturliebhaber, vorausgesetzt, man ist schwindelfrei. Bei gutem Wetter schweift der Blick von der zeitlos schönen Architektur des Olympiastadions über die ganze Stadt bis zu den Alpen. Ganz Verwegene können sich sogar auf den Rasen abseilen.
Von der Stretchlimo bis zum Doppeldeckerbus
Manchmal bestimmt das Verkehrsmittel den Blick auf eine Stadt und da hat man in München die Qual der Wahl: Klassisch mit dem Doppeldeckerbus, elegant in der Kutsche oder Stretchlimousine, unterirdisch mit der U-Bahn - viele Stationen sind sehenswert - oder in aller Ruhe mit der Tram. In der Weihnachtszeit wird an Bord der historischen Straßenbahnen auch wieder reichlich Glühwein gereicht.
Balancieren auf dem Segway
Wer Sightseeing und sportliche Ertüchtigung verbinden will, sollte es mal auf dem Segway probieren. Ob im Rahmen einer geführten Tour oder ganz individuell, der Englische Garten ist auch für Fahranfänger bestens geeignet. Ein Stopp lohnt sich zum Beispiel am Eisbach. Hier kann man fast immer Wagemutige beim Wellenreiten beobachten.
Geheimtipp zum Schlemmen
Reisende mit Sinn fürs Kulinarische werden München gar nicht wieder verlassen wollen, denn das Angebot ist groß. Bei geführten Schlemmertouren auf dem berühmten Viktualienmarkt können bayerische Spezialitäten probiert werden, zum Beispiel Brezn mit Obazda, Leberkaas und Radi. Zwischen den Marktbuden lädt auch ein Biergarten zum Verweilen ein.
Rast in der Sonne
München gilt als Stadt des Bieres. Und wie steht es um die Kaffeehauskultur? Die Wahrheit ist: Bei Sonne sitzt man draußen und genießt die Zeit, egal bei welchem Getränk. Lebensfreude pur, die auch bei so mancher Tour vermittelt wird. "Vom 'Türkentrunk' zum Coffee to go" heißt es beispielsweise bei Stattreisen München, die ihre Führungen vor dem Tambosi, dem ältesten Café der Stadt starten.
Grusel-Sightseeing
"Henker, Huren, Hexen" oder "Pest, Cholera und Syphilis" - die Namen zweier Führungen durch München verraten schon, um was es geht: München im Mittelalter. Die Stadt wurde von Mitte des 14. bis Ende des 17. Jahrhunderts 25 Mal von der Pest heimgesucht! Schauspieler mit historischen Kostümen begleiten die Gäste bei ihrer Zeitreise in die dunkle Vergangenheit der bayerischen Metropole.
Geschichte aus Geschichten
Um verwöhnte Prinzessinnen wie Isabeau de Bavière und machthungrige Herzöge wie Heinrich den Löwen geht es, wenn die "Stadtdetektive" auf Tour gehen. Sie erzählen kleine Begebenheiten vergangener Tage, die sich tatsächlich so zugetragen haben. Touren wie "Gut gebrüllt, Löwe" oder die "Prinzessin auf der Erbse" vermitteln Stadtgeschichte in anderer Form und sind nicht nur für Kinder spannend.