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Toyota: Maue Aussichten nach Rekordjahr

Jörg Brunsmann8. Mai 2014

Beim Autokonzern Toyoto lief es zuletzt so gut wie noch nie. Man verkaufte erstmals mehr als zehn Millionen Autos und fuhr einen Rekordgewinn von knapp 13 Milliarden Euro ein. Das wird nicht so bleiben, sagt Toyota.

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Japan Auto Toyota ruft Autos zurück Yaris S Sedan
Bild: Reuters

Nach einem Rekordgewinn tritt Toyota auf die Euphorie-Bremse. Der absatzstärkste Autohersteller der Welt verdoppelte im abgelaufenen Geschäftsjahr dank des schwachen Yen zwar seinen Gewinn und erzielte das beste Ergebnis seiner Geschichte. Aber für das laufende Geschäftsjahr, das bis zum kommenden März dauert, geht man von einem rund zwei Prozent niedrigeren Gewinn voraus. Das wäre der erste Rückgang seit drei Jahren. Das traditionell vorsichtige Toyota-Management ist mit seiner Prognose damit deutlicher pessimistischer als Branchenexperten, die bislang von einem Anstieg von 7,4 Prozent ausgegangen waren.

Autobauer sieht eine Flaute aufziehen

Akio Toyoda
Konzernchef Akio ToyodaBild: AP

Konzernchef Akio Toyoda sieht sich mit einem schrumpfenden Heimatmarkt konfrontiert und muss eine Durststrecke bis zum Start neuer Modelle überbrücken. Toyoda sprach von einer Flaute, in der nach Wegen für eine Stabilisierung der Geschäfte gesucht werden müsse. Ziel sei es, das Wachstum auf eine solide Grundlage zu stellen. Die vergangenen Jahre wurden von Extremen geprägt. 2010 wurde Toyota von einem Massen-Rückruf gebeutelt, 2011 von den Folgen des Tsunami. Doch die Erholung gelang rasch und gipfelte im Rekordgewinn 2013/2014.

Toyota profitiert von Entwicklung des Yen

Die Entwicklung wirft aber auch ein Schlaglicht auf die Bedeutung der Devisenpolitik für das Exportgeschäft international tätiger japanischer Konzerne. Seit Mitte November 2012 ist der Dollar gegenüber dem Yen um fast 30 Prozent gestiegen. Japans Ministerpräsident Shinzo Abe war mit dem Versprechen angetreten, auch mit Währungspolitik die heimische Wirtschaft anzukurbeln. Inzwischen sind vergleichbare Forderungen in Frankreich laut geworden, wo die Regierung der zweitgrößten Volkswirtschaft in der Eurozone gegen Konjunkturschwäche, hohe Arbeitslosigkeit und den industriellen Niedergang kämpft.

Im Fall von Toyota ging die Rechnung zunächst auf: Vorteilhafte Währungseffekte haben den Japanern bei ihren Geschäften in wichtigen Auslandsmärkten viel Geld in die Kassen gespült. Doch die Abwertung der japanischen Währung dürfte sich in den kommenden Monaten kaum in demselben Tempo fortsetzen. Toyota rechnet sogar damit, dass sich die Effekte umkehren und bei dem Autobauer negativ zu Buche schlagen.

bru / (dpa, AFP)