Frankreich trauert um Polizistenpaar
17. Juni 2016"Ein Angriff auf die Republik" nannte Frankreichs Präsident François Hollande den jüngsten Terroranschlag in Frankreich. "Das doppelte Verbrechen von Magnanville ist ein Angriff auf die Republik und auf jene, deren Aufgabe es ist, sie zu verteidigen", sagte Hollande. Der 42-jährige Jean-Baptiste Salvaing und die 36-jährige Jessica Schneider seien "Opfer eines hasserfüllten Terroristen" geworden.
Das ganze Land sei empört und entsetzt, sagte der Staatschef in Versailles bei Paris während einer Trauerfeier für das von einem Islamisten ermordete französische Polizistenpaar. Hollande würdigte die beiden Toten bei der feierlichen Zeremonie als "Helden des Alltags" und nahm sie posthum in die französische Ehrenlegion auf.
In seiner Rede kündigte Hollande auch neue Maßnahmen an, um die Anonymität von Polizisten "und damit ihren Schutz" zu gewährleisten. Außerdem sollen Beamte auch nach Ende des aktuellen Ausnahmezustandes privat ihre Dienstwaffe tragen können.
Bewegender Abschied von Kollegen
An der Trauerfeier nahmen die Familien der Ermordeten, hunderte Kollegen und eine Reihe von Ministern teil. Bereits am Mittwoch war der beiden Toten mit Schweigeminuten in Frankreichs Polizeirevieren und im Pariser Innenministerium gedacht worden.
Der französische Islamist Larossi Abballa hatte am Montagabend im Pariser Vorort Magnanville den Polizisten Salvaing mit Messerstichen vor seinem Wohnhaus getötet und sich dann mit dessen Lebensgefährtin und dem dreijährigen Sohn verschanzt. Er brachte die 36-Jährige auch um, die als Sekretärin in einem Kommissariat arbeitete. Das Kind blieb unverletzt, Spezialkräfte der Polizei erschossen den Angreifer.
Dabei bekannte sich der 25-Jährige zur Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) und rief in einem Internet-Video zu weiteren Anschlägen auf. Die Attacke drei Tage nach Beginn der Fußball-EM sorgte in ganz Frankreich für Entsetzen.
pab/se (afp, dpa)