Treibhausgase erreichen neuen Höchstwert
25. November 2019"Es gibt keine Anzeichen für eine Verlangsamung, geschweige denn einer Abnahme der Konzentration - trotz aller Zusagen aus dem Pariser Klimavertrag", sagte der Generalsekretär der Weltwetterorganisation (WMO), Petteri Taalas in Genf. Dies werde für künftige Generationen steigende Temperaturen, Extrem-Wetter und einen Anstieg des Meeresspiegels bedeuten.
Die Staaten müssten endlich handeln und ihren Ehrgeiz im Interesse des künftigen Wohlergehens der Menschheit steigern. Zwar seien einzelne Länder wie China besonders am Ausstoß von Treibhausgasen beteiligt, es könne aber nur eine globale Lösung für das Problem geben, so Taalas.
CO2-Gehalt der Luft so hoch wie vor drei Millionen Jahren
Die Zunahme der Konzentration klimaschädlicher Treibhausgase in der Atmosphäre sei weiter bedrohlich. Die CO2-Konzentration sei binnen eines Jahres von 405,5 ppm (Teilchen pro Million Teilchen) auf einen Rekordwert von 407,8 ppm gestiegen, teilte die WMO in ihrem jährlichen Treibhausgas-Bulletin mit. "Es ist durchaus erwähnenswert, dass die Erde eine vergleichbare Kohlendioxid-Konzentration zuletzt vor drei bis fünf Millionen Jahren erlebt hat", sagte der Chef der UN-Behörde.
Kohlendioxid, das aus der Verbrennung von Öl, Gas und Kohle stammt, sei global weiterhin das bedeutendste Treibhausgas Auch das Verbrennen und Abholzen der tropischen Regenwälder trage wesentlich zur CO2-Konzentration bei. Der massive Gebrauch von Dünger sei ebenfalls ein Grund für das Plus bei den Stickoxiden.
Auch der Methangehalt in der Atmosphäre steigt rasant weiter an. Die Konzentration des sehr klimaschädlichen Gases, das nicht zuletzt bei der Rinderzucht frei wird, stieg demnach auch auf Rekord-Niveau und liegt nun um 259 Prozent über dem Niveau der vorindustriellen Zeit.
Die Staatengemeinschaft wird vom 2. bis 13. Dezember bei der UN-Klimakonferenz in Madrid zum nächsten Mal in großer Runde über das Weltklima beraten. Vertreter aus 200 Ländern werden erwartet. Chile hatte die ursprünglich in dem lateinamerikanischen Land geplante Konferenz Anfang November wegen anhaltender politischer Unruhen abgesagt. Spanien war eingesprungen.
qu/uh (dpa, rtr)