Trends der Berliner Fashion Week
Die Berliner Fashion Week gibt seinem Publikum exklusiven Einblick in das, was im kommenden Herbst und Winter in den Läden hängen wird. Nicht alles davon ist unbedingt alltagstauglich, aber vieles ist schlicht und schön.
Elegant und dabei radikal puristisch
Die Berliner Fashion Week gibt der Hauptstadt und seinem Publikum exklusiven Einblick in das, was im kommenden Herbst und Winter in den Läden hängen wird. Geht es nach dem aus Laos stammenden Berliner Designer Hien Le, der den Modereigen eröffnete, wird es radikal puristisch, zart, raffiniert und dabei immer cool. Wer braucht noch Knöpfe oder Schnallen? Klare Linien versprechen Ruhe und Eleganz.
Retro ist zeitlos und geht immer
Ähnlich wie Hien Le ist auch sie ein Berliner Liebling: die gebürtige Österreicherin Lena Hoschek (Mitte). Ihr Label: bekannt für seinen weiblichen Retrostil mit an die 40er und 50er angelehnten, körperbetonten Looks. Zurückhaltung ist da bei so viel Spitze, schwingenden knielangen Kleidern und opulenten Blumenmustern eher ein Fremdwort. Aber all das soll durchaus tragbar sein - für jedes Alter!
Gute Nachricht: Jeans ist unsterblich
Dieses Model lebt den Traum vieler Mädchen: Die Ostfriesin Luisa Hartema gewann 2012 bei der TV-Castingshow "Germany’s Next Topmodel" und ist längst auch tatsächlich auf dem Laufsteg gefragt. Aktuell mit lässigem Boyfriend-Hemd und schwarzem Hut. Zu finden in so manchem heimischen Kleiderschrank!
Ein Ganzkörperkunstwerk
Auch sie keine Unbekannte, allerdings firmiert sie sonst als "Tatoo-Model": Lexy Hell. Bei der Schau von Marc Stone war sie für einen züchtigen Männerauftritt gebucht. Im Anschluss sprach sie aus, was viele Modekenner an der Berlin Fashion Week kritisieren: "Es sind zu viele Blogger hier, zu viele Leute, die nichts mit Mode zu tun haben." Neben den Catwalk-Schauen zählen Parties und Fachmessen.
Das Publikum und seine Favoriten
Fast genau so wichtig wie die Kollektionen ist das Publikum. Wer sitzt in der Frontrow? Dabei muss es nicht zwangsläufig schrill und bunt zugehen. Das deutsche Label Riani nahm seine Gäste mit auf eine Reise zur Arktis: Off-White mit glänzendem Silber und Grau. Das Publikum ähnelte der Marke: elitär, aber nicht spießig, traditionell, aber nicht konservativ - und glamourös, aber nicht kitschig.
Romantisch statt vulgär
Eine der vielen gefeierten Nachwuchsdesignerinnen ist die Russin Alena Akhmadullina. Sie bezeichnet es als "typische Modesünde russischer Frauen, zu enge Sachen zu tragen, zu kurze Röcke und zu tiefe Ausschnitte zu haben". Ihre aktuelle Mode ist inspiriert von romantischen Motiven aus der Erzählung "Das Gespenst von Canterville" von Oscar Wilde. Wer also schwere Mäntel sucht, wird hier fündig.
Anpassungsfähige Abendkleider
Auch bei Kaviar Gauche schwingt das Märchenhafte mit. Ob für Hochzeit, Steh-Empfang oder Sommerfest - diese moderne Interpretation von Abendkleidern passt einfach. Für die Show zum 10-jährigen Jubiläum des Berliner Labels gab es einen besonderen visuellen Effekt: Die Gäste waren - ganz nach dem vorgegeben Dress Code - beinahe alle in Schwarz oder Weiß gekleidet. Ausnahme auf dem Laufsteg: Orange.
Edles für die "modernen Amazonen"
Auch hier wenig Farbe. Wie auch, Rebekka Ruétz hat ihre Kollektion "Black Diamonds" getauft. Sie zeigt hochwertige Seiden-Kreationen mit Wolle, Baumwolle, Leder- und Fellimitationen und Pailletten. Dieser Materialmix überzeugt, ist aber wahrscheinlich so sensibel, dass er nur in Ausnahmen auch alltagstauglich ist. Die Designerin sagt, sie entwerfe für "moderne Amazonen" - sie stecke in jeder Frau!
Am Ende doch ein wenig Farbe
Wer die Farbtupfer sucht, muss im kommenden Herbst und Winter einfach genau hinschauen. Bestes Beispiel ist das Label mit dem fast unaussprechlichen Namen Vonschwanenflügelpupke. Er setzt sich aus den Namen der beiden Designerinnen zusammen. Und diese schätzen Farbe durchaus.