Tropensturm "Barry" bedroht Louisiana
13. Juli 2019Der US-Bundesstaat Louisiana hat sich für einen schweren Sturm gerüstet, der große Regenmengen und Sturmfluten mit sich bringen dürfte. Der Tropensturm "Barry" traf inzwischen auf die Küste, nahe der Stadt Intracoastal City westlich von New Orleans.
Wenige Stunden vor seiner erwarteten Ankunft an Land erreichte der Sturm über dem Meer Windgeschwindigkeiten von 120 Kilometern pro Stunde und wurde damit zu einem Hurrikan der untersten Kategorie eins hochgestuft, wie das Nationale Hurrikan-Zentrum in Miami mitteilte. Inzwischen schwächte er sich wieder zu einem Tropensturm ab.
Das Nationale Hurrikan-Zentrum warnte vor schweren Regenfällen und Überschwemmungen. Experten betonten, nicht die Windstärke, sondern die Wassermassen, die der Sturm an Land trage, seien das Gefährliche an "Barry". Küstenwache, Feuerwehren und andere Rettungsdienste haben sich auf Noteinsätze vorbereitet. Auch die Nationalgarde von Louisiana aktivierte auf Anweisung von Gouverneur John Bel Edwards rund 3000 Reservisten.
Notstand für Louisiana und New Orleans
US-Präsident Donald Trump hatte die Menschen in Louisiana vorab aufgerufen, Anweisungen der Katastrophenschutzbehörde Fema und der lokalen Behörden zu befolgen. Für den Bundesstaat wurde ein Notstand ausgerufen. Damit können leichter Bundesmittel und Hilfe aus Washington abgerufen werden.
Von dem Sturm dürfte insbesondere die Südstaaten-Metropole New Orleans betroffen sein. Die Stadt war 2005 vom Hurrikan "Katrina" getroffen und schwer zerstört worden. Damals kamen in der betroffenen Region mehr als 1800 Menschen ums Leben.
Nach andauernden Regenfällen war es in Teilen von New Orleans bereits in den vergangenen Tagen zu Überschwemmungen gekommen. "Was uns bevorsteht, wie man uns sagte, ist schwerer Regenfall, ein sich nur langsam bewegender Sturm", sagte Bürgermeisterin LaToya Cantrell.
Zwangsevakuierungen in Risiko-Arealen
Viele Bewohner von New Orleans verließen vorsichtshalber die Stadt. Bewohner des Gebiets außerhalb des Überschwemmungs-Schutzgürtels der Stadt wurden gebeten, das Gebiet freiwillig zu verlassen. Für mehrere gefährdete Bereiche wurden Zwangsevakuierungen angeordnet. Mehrere Fluggesellschaften sagten für den Samstag alle Flüge von oder nach New Orleans ab. Im Golf von Mexiko fuhren Öl- und Gasbohrplattformen ihre Produktion um fast 60 Prozent zurück.
Das Heimatschutzministerium kündigte an, ausreisepflichtige Migranten in den Notstandsgebieten vorerst nicht festzunehmen. Damit wollte das Ministerium sicherstellen, dass Menschen in Not nicht zögern, Notunterkünfte aufzusuchen, weil sie Angst vor ihrer Abschiebung haben. Die landesweiten Razzien gegen Migranten ohne Ausweispapiere sollen an diesem Wochenende beginnen.
kle/as (dpa, ape, afp, rtre)