Kein Aufatmen in Homs
29. Januar 2014Es war eine Forderung der Regierungsseite, die die Verhandlungen am Dienstag zum Abbruch brachte. Sie hatte eine Verurteilung der USA wegen angeblicher Waffenlieferungen an "Terroristen" in Syrien verlangt.
Am heutigen Mittwoch setzten sich beide Parteien unter der Vermittlung des internationalen Sondergesandten Lakhdar Brahimi wieder an den Verhandlungstisch.
Hilfsorganisationen können nicht helfen
Brahimi will die Gespräche erneut auf humanitäre Fragen in dem Bürgerkriegsland lenken. Er hofft auf Zugeständnisse beider Seiten. Die direkten Gespräche zwischen Regierung und Opposition des Bürgerkriegslandes laufen seit Samstag. Als einziger Fortschritt gilt das Versprechen der syrischen Regierung, Zivilisten das Verlassen der seit Monaten von den Regierungstruppen belagerten Stadt Homs zu erlauben. Das Regime von Machthaber Baschar al-Assad versprach zudem freie Fahrt für einen Hilfskonvoi dorthin.
Doch wie UN-Hilfsorganisationen berichteten, ist davon bisher nichts umgesetzt worden. Zwar stehen die Mitarbeiter der Organisationen vor Homs bereit, um die etwa 2500 hungernden Zivilisten in der Altstadt zu versorgen. Für die Lastwagen mit Lebensmitteln und anderen Hilfsgütern gebe es wegen fehlender Sicherheitszusagen aber immer noch kein grünes Licht.
Assad-Einheiten belagern die Altstadt und weitere Viertel von Homs, wo sich Widerstandskämpfer verschanzen. Nach Schätzungen sind mehrere hundert Zivilisten in der Stadt eingeschlossen.
Keine Annäherung beim Gefangenenaustausch
Bei den Gesprächen der syrischen Konfliktparteien in Genf gibt es vor allem Streit bei der Frage nach einer Übergangsregierung. Während die Opposition den Rücktritt von Präsident Assad zur Bedingung macht, lehnt die syrische Führung dies kategorisch ab. Und auch in der Frage eines Gefangenenaustausches haben sich die Herrscher in Damaskus und die Opposition nicht angenähert.
Seit Beginn des Bürgerkriegs zwischen dem Assad-Regime und verschiedenen Rebellengruppen im März 2011 wurden weit mehr als 100.000 Menschen getötet. Millionen Syrer sind auf der Flucht.
cw/sc (dpa, epd, afp)