Trump lässt Brief von 9-jährigem Fan verlesen
27. Juli 2017Auch in politisch bereits ungewöhnlichen Zeiten geht es in Washington immer noch etwas ungewöhnlicher. Statt mit drängenden Themen wie dem Streit über die Krankenversicherung, dem Konflikt mit Nordkorea oder dem Bann von Transgendern aus dem US-Militär begann das tägliche Briefing des Weißen Hauses am Mittwoch mit der Verlesung des Briefes eines Neunjährigen.
Sarah Huckabee Sanders, Donald Trumps neue Sprecherin, zitierte aus dem Brief eines Jungen namens Dylan. Dylan liebe Trump und wolle dessen Freund sein. Er habe eine Trump-Motto-Geburtstagsparty gefeiert und verstehe überhaupt nicht, warum viele Leute den Präsidenten nicht leiden könnten.
Sanders sagte, so etwas wie das Verlesen solcher Briefe solle nun Standard für die Briefings werden. Ob dabei dann TV-Kameras und Aufzeichnungen wieder manchmal untersagt werden, wie in den vergangenen Wochen mehr und mehr üblich, sagte sie nicht.
In den sozialen Netzwerken reagierten Nutzer mit ätzendem Spott. "Wo war Trump, als der Brief geschrieben wurde?", fragt einer. Andere vermuteten Trumps Schwiegersohn Jared Kushner oder seinen Berater Steve Bannon als Urheber. Ein Twitter-User nahm den Brief als Beleg dafür, dass Trumps Wahlversprechen eingelöst würden: "'Make America great again' scheint zu funktionieren, wenn Neunjährige die englische Sprache besser beherrschen als der Präsident."
stu/qu (ap, dpa, twitter)