Trump feuert seinen Wahlkampfmanager
20. Juni 2016Der voraussichtliche US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat sich vom Leiter seiner Wahlkampagne getrennt. Corey Lewandowski (Foto, Mitte) arbeite "nicht mehr für die Kampagne", sagte Trumps Pressesprecherin Hope Hicks der Zeitung "New York Times". Einen Grund nannte sie nicht. Trump, der für die Republikaner antritt, hatte zuletzt deutliche Verluste in den Umfragen erlitten. Er liegt demnach derzeit deutlich hinter der wahrscheinlichen Kandidatin der Demokraten, Hillary Clinton, zurück.
Kritik von Großspendern an Trumps Wahlkampf
Lewandowski hatte Trumps Wahlkampagne von Beginn an geleitet. Der Immobilienmilliardär hatte den Wahlkampfmanager zu Beginn der Vorwahlen in höchsten Tonen gelobt und ihm einen entscheidenden Anteil an seinen Erfolgen zugeschrieben. Später holte Trump jedoch erfahrenere Berater in sein Team, darunter Paul Manafort, der unter anderen die früheren Präsidenten Gerald Ford, Ronald Reagan und George Bush senior während ihrer Wahlkämpfe beraten hatte.
An diesem Montag - und damit nur vier Wochen vor dem entscheidenden Parteitag der Republikaner in Cleveland und gut vier Monate vor der Präsidentschaftswahl - hatten sich der innere Zirkel des Trump-Teams und die Kinder des Milliardärs in New York getroffen. Angesichts schlechter Umfragewerte und schlechter Presse in den vergangenen Wochen wollten sie über die weitere Strategie im Wahlkampf beraten. Die Parteiführung, aber vor allem wichtige potenzielle Großspender, hatten sich zunehmend kritisch über Trumps Art des Wahlkampfs geäußert. Lewandowski werden einige Missgeschicke angelastet, er gilt aber auch als Verlierer eines internen Machtkampfs in Trumps Team.
Seine Vorstellungen von Amerika äußerte Lewandowski hier:
Lewandowski hatte zudem für Negativschlagzeilen gesorgt, nachdem ihm eine Journalistin vorgeworfen hatte, gegen sie tätlich geworden zu sein. Allerdings verzichtete die Staatsanwaltschaft im Bundesstaat Florida auf eine Anklageerhebung gegen Lewandowski, da die Beweise nicht ausgereicht hätten.
sti/se (afp, dpa)