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"Wir sind alle Brüder und Schwestern"

4. September 2016

In Umfragen liegt der republikanische Präsidentschaftsbewerber mittlerweile deutlich hinter seiner demokratischen Rivalin Clinton. Jetzt versucht Trump bei den Afroamerikanern zu punkten.

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Donald Trump in Detroit (Foto: picture-alliance/AP)
Bild: picture-alliance/AP Photo/E. Vucci

Der Wahlkampf Donald Trumps wurde immer wieder von rassistischen Ausfällen überschattet. Bei einem Auftritt in einer Kirche in Detroit im US-Bundesstaat Michigan warb er jetzt um die Unterstützung der schwarzen Wähler und äußerte sich vor den zumeist afroamerikanischen Zuhörern ungewöhnlich demütig: "Wir sind alle Brüder und Schwestern." Nicht in seinem üblichen ruppigen Wahlkampfton, sondern mit ruhiger Stimme und in einem auffällig gemäßigten Tonfall sagte der republikanische Präsidentschaftskandidat vor den Gläubigen, die Nation sei zu gespalten, "wir reden gegeneinander, nicht miteinander". Er fügte hinzu, "nichts ist trauriger, als wenn wir junge schwarze Männer mit erheblichem Potenzial ausgrenzen."

Trump verspricht mehr Jobs und Wohlstand

Er sei gekommen, "um zuzuhören und zu lernen". Trump versprach, im Fall eines Wahlsieges im November die Lage der Schwarzen im Land zu verbessern, so bei der Bildung und auf dem Arbeitsmarkt. Das politische System habe versagt, und er werde das in Ordnung bringen, "so, dass es Euch hilft".

Proteste vor der Kirche

Während der rechtspopulistische Immobilienmilliardär in der Kirche der Great Faith Ministries-Gemeinde rhythmisch zu den Gesängen der Gläubigen klatschte, demonstrierte draußen eine Menschenmenge gegen ihn. Rund hundert Demonstranten versuchten, die Absperrung vor der Kirche zu durchbrechen. Sie wurden von Sicherheitskräften daran gehindert.

Trump bemüht sich seit Wochen gezielt darum, seiner demokratischen Rivalin Hillary Clinton schwarze Wähler abspenstig zu machen. Nach Umfragen kommt er bisher in dieser Bevölkerungsgruppe aber nur auf ein bis zwei Prozent. Traditionell stimmen afroamerikanische Wähler eher für die Demokraten. Im November wird über die Nachfolge von US-Präsident Barack Obama entschieden, des ersten Afroamerikaners auf diesem Posten.

qu/nin (dpa, afp, APE)