Erfolge für Trump und Clinton - Rubio gibt auf
16. März 2016Der Milliardär Donald Trump ist der Nominierung zum US-Präsidentschaftskandidaten einen großen Schritt näher gekommen. Er setzte sich bei der Vorwahl der Republikaner in den Bundesstaaten Florida, Illinois und North Carolina durch - so die Hochrechnungen mehrerer US-Fernsehsender. Senator Marco Rubio, auf dem die Hoffnungen des republikanischen Establishments ruhten, lag auch in seinem Heimatstaat Florida abgeschlagen hinter Trump. Dort gilt das Alles-oder-Nichts-Prinzip: Wer die Vorwahl der Republikaner in Florida für sich entscheidet, bekommt sämtliche Delegiertenstimmen des Bundesstaates zugesprochen ("the winner takes all").
Rubio zog die Konsequenz aus seiner schweren Niederlage und stieg aus dem Rennen um das Weiße Haus aus, wie er in Miami bekanntgab. Der 44 Jahre alte Sohn kubanischer Einwanderer hatte lediglich drei von bislang rund 30 Vorwahlen gewinnen können: in Puerto Rico, in der Hauptstadt Washington und in Minnesota.
Kasich und Clinton holen Ohio
Die Republikaner-Regel "the winner takes all" gilt auch in Ohio. Dort unterlag Trump dem einheimischen Gouverneur John Kasich. Kasich machte mit dem Gewinn seines ersten Staates überhaupt dem Milliardär aus New York einen wichtigen Sieg streitig und holte alle 66 Delegiertenstimmen.
Bei den Demokraten gewann Ex-Außenministerin Hillary Clinton die Vorwahl in den Bundesstaaten Florida, North Carolina, Illinois und Ohio. Ihrem innerparteilichen Konkurrenten Bernie Sanders eilte Clinton damit weiter davon. Sie erklärte vor ihren Anhängern, sie sehe sich bereits kurz vor der Präsidentschaftsnominierung. In Missouri, wo ebenfalls Vorwahlen stattfanden, stehen die Sieger beider Parteien noch nicht fest. Der Wahlkommission zufolge haben Clinton und Trump einen hauchdünnen Vorsprung. Während der Fernsehsender NBC einen Sieg Trumps und Clintons meldete, sprachen mehrere andere Sender von einem Kopf-an-Kopf-Rennen.
"Super Tuesday II"
Nach dem von US-Medien als "Super Tuesday II" bezeichneten Dienstag ist sowohl bei den Demokraten als auch bei den Republikanern mehr als die Hälfte der Delegiertenstimmen für die Nominierungsparteitage im Sommer vergeben. Trump hatte zuvor schon mehr als ein Drittel der für die Nominierung benötigten 1237 Wahlmännerstimmen bei den Republikanern gewonnen und lag rund hundert Delegierte vor dem Zweitplatzierten Ted Cruz. Clinton konnte vor den jüngsten Abstimmungen bereits 1231 Delegierte auf sich vereinen. Bei den Demokraten sind mindestens 2382 Delegierte für die Kandidatur erforderlich. Beide Parteien nominieren ihren Präsidentschaftskandidaten im Juli.
jj/cw (dpa, afp, rtr, cnn)