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Politik

Trump vor Nordkorea-Gipfel optimistisch

11. März 2018

US-Präsident Trump erwartet bei den geplanten Gesprächen mit Nordkorea über eine Denuklearisierung "einen unglaublichen Erfolg". Per Twitter verteidigte er das Treffen, für das Südkorea erstmals mögliche Orte nannte.

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Ein Bahnfahrer in Südkoreas Haupstadt Soul liest eine Zeitung, die mit dem geplanten Gipfel aufmacht
Ein Bahnfahrer in Südkoreas Haupstadt Soul liest eine Zeitung, die mit dem geplanten Gipfel aufmachtBild: picture-alliance/dpa/AP/Ahn Young-Joon

Meint es Nordkorea diesmal wirklich ernst? US-Präsident Donald Trump klingt jedenfalls überaus optimistisch: Zwei Tage, nachdem er eine Einladung des nordkoreanischen Staatschefs Kim Jong Un zu einem Treffen angenommen hatte, sagte er nun einen "unglaublichen Erfolg" voraus. "Ich glaube, das wird etwas sehr Erfolgreiches werden", so Trump vor Journalisten weiter. "Wir haben eine Menge Unterstützung. Deshalb glaube ich, dass das mit Nordkorea sehr gut laufen wird (...). Sie wollen denuklearisieren. Und das ist großartig." Trump zeigte sich mit Blick auf die nordkoreanischen Absichten höchst zuversichtlich: "Ich glaube, sie wollen Frieden schließen."

Bereits zuvor hatte Trump via Twitter erklärt, dass er den nordkoreanischen Zusagen im Vorfeld des bis Mai geplanten Gipfels glaube. "Nordkorea hat seit dem 28. November 2017 keine Raketentests mehr durchgeführt und versprochen, das während unserer Treffen weiter so zu halten", twitterte Trump. "Ich glaube, sie werden dieser Verpflichtung nachkommen!" 

Trumps Aussagen stehen in Einklang mit südkoreanischen Angaben vom Donnerstag, wonach Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un auf Raketen- und Atomtests verzichten wolle. Über Atomtests äußerte sich Trump jedoch nicht.

US-Präsident Donald Trump
US-Präsident Donald Trump Bild: picture-alliance/dpa/AP/C. Kaster

Der US-Präsident versuchte mit den Tweets offenbar verbreiteter Skepsis entgegenzutreten, dass Kim tatsächlich zu einer Denuklearisierung Nordkoreas bereit ist. Auch hatte es bei Experten Verwunderung ausgelöst, dass Trump die am Donnerstag durch Südkorea übermittelte Einladung des Staatschefs zu einem Treffen sofort angenommen hatte - ohne weitere Sondierungen oder eine sichtbare Strategie. So hatte Trump-Sprecherin Sarah Sanders am Freitag mit einer Äußerung, nach der Nordkorea vor einem Treffen zwischen Trump und Kim konkrete Schritte zu einer Denuklearisierung unternehmen müsse, Verwirrung ausgelöst. 

Das Weiße Haus war danach um die Klarstellung bemüht, dass es sich um keine zusätzlichen Vorbedingungen handele. Mit der Äußerung seien lediglich betont worden, dass es Konsequenzen hätte, wenn Kim entgegen seinen Versprechen doch wieder Tests durchführen oder versuchen würde, für Ende März geplante gemeinsame amerikanisch-südkoreanischen Militärübungen zu stören. 

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un (4. v. l.) mit Mitarbeitern des Atomprogramm
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un (4. v. l.) mit Mitarbeitern des AtomprogrammsBild: Reuters/KCNA

Trump telefonierte inzwischen auch mit dem japanischen Regierungschef Shinzo Abe. Dieser sei "sehr begeistert" über den bevorstehenden Dialog mit Nordkorea, schrieb Trump am Samstag ebenfalls auf Twitter. Zuvor hatte der Republikaner auch mit Chinas Staatschef Xi Jinping telefoniert, der ihm nach seinen Angaben seine Anerkennung darüber aussprach, "dass die USA lieber daran arbeiten, das Problem diplomatisch zu lösen anstatt die ominöse Alternative zu wählen". Trump habe auch mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron telefoniert, teilte das Präsidialamt mit. 

Südkorea nennt erstmals Orte für ein mögliches Treffen

Wo sich Trump und Kim treffen könnten, ist bisher unbekannt. In Kreisen des Präsidialamts in Seoul wurden die Schweiz, Schweden, die südkoreanische Insel Jeju und de Grenzort Panmunjom zwischen Süd- und Nordkorea genannt. Als sicher gilt nur, dass Kim als Machthaber seit 2011 noch nie sein Land verlassen hat. Er ging aber in der Schweiz zur Schule. Die Eidgenossen haben sich bereiterklärt, Gastgeber der Zusammenkunft zu sein. Das Treffen könnte im Mai abgehalten werden.

Ein Treffen zwischen dem "kleinen Raketenmann" - Trump über Nordkoreas Machthaber - und dem "geistig umnachteten senilen Amerikaner" - Kim über den US-Präsidenten - wäre die erste direkte Begegnung und eine Kehrtwende in dem Konflikt, in dem sich beide Staatschefs mit Beleidigungen und Drohungen überzogen und die Angst vor einem militärischen Konflikt geschürt haben.

stu/cgn (afp, dpa)