1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Trump will G7-Gipfel erweitern und verschieben

31. Mai 2020

Das Hin und Her um den G7-Gipfel geht weiter. Erst wollte der US-Präsident das Treffen wegen Corona als Videokonferenz stattfinden lassen, dann sollten die Beteiligten doch anreisen. Jetzt ist wieder alles anders.

https://p.dw.com/p/3d3IJ
USA Donald Trump
Bild: picture-alliance/AP Photo/A. Brandon

US-Präsident Donald Trump will das G7-Gipfeltreffen in den USA von Juni auf September verschieben und das Treffen dann um andere Staaten erweitern, darunter Russland. Er habe nicht das Gefühl, dass die "sehr veraltete Gruppe" der sieben großen Industriestaaten das Geschehen auf der Welt richtig abbilde, sagte Trump vor Journalisten auf dem Rückflug von Cape Canaveral nach Washington.

Er wolle Russland, Südkorea, Australien und Indien dazu einladen. Eine Sprecherin des Weißen Hauses sagte, damit würden traditionelle Verbündete zusammengebracht, um über den künftigen Umgang mit China zu diskutieren.

Ursprünglich war das Treffen der Staats- und Regierungschefs für den 10. bis 12. Juni am Landsitz des Präsidenten in Camp David geplant gewesen. Das Weiße Haus hatte im März dann angekündigt, wegen der Corona-Pandemie könne der Gipfel dort nicht abgehalten werden, sondern müsse durch eine Videokonferenz ersetzt werden. Vor wenigen Tagen hatte Trump dann überraschend erklärt, da sein Land sich bereits von der Pandemie erhole, könne das Gipfeltreffen doch stattfinden.

Merkel gibt Trump einen Korb

Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte daraufhin deutlich gemacht, dass sie wegen der Corona-Krise nicht für einen G7-Gipfel in die USA fliegen wolle. Die Kanzlerin werde die Entwicklung aber weiter im Blick behalten, sagte ein Regierungssprecher. Aktuell gelten strenge Reisebeschränkungen zwischen den USA und Europa, was zusätzliche Fragen zur Machbarkeit eines Gipfels aufgeworfen hatte.

Trump, der Russlandversteher

Für Diskussionen innerhalb der sieben wichtigsten Industriestaaten, zu denen neben den USA Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan und Kanada gehören, dürfte Trumps Vorstoß sorgen, Russland zu dem Treffen einzuladen. Das von Präsident Wladimir Putin regierte Land war nach der Krim-Annexion 2014 ausgeschlossen worden. Erst beim G7-Gipfel im französischen Biarritz im vergangenen August war Trump mit seinem Vorschlag gescheitert, Russland wieder in die Gruppe wichtiger Wirtschaftsmächte aufzunehmen. Russland ist - anders als die anderen Länder, die Trump einladen möchte - kein Verbündeter der USA.

qu/fab (dpa, afp, rtr)