Trumps Ex-Wahlkampfmanager Manafort muss in Haft
8. März 2019Das Gericht blieb mit der Strafe von drei Jahren und elf Monaten deutlich unter der Forderung der Staatsanwaltschaft, die eine Haftstrafe von bis zu 25 Jahren gefordert hatte.
Manafort hatte in dem Verfahren den Richter um Gnade gebeten. Er sprach diesem seinen Dank aus für die Prozessführung, die er als fair bezeichnete. Gleichzeitig beklagte Manafort, sein Leben liege nun "beruflich und finanziell in Scherben".
Es gibt noch ein zweites Verfahren
Der 69-Jährige war in dem Prozess bereits im vergangenen August von Geschworenen unter anderem wegen Steuerhinterziehung und Bankbetrugs schuldig gesprochen worden. Dieser Prozess hatte nicht direkt etwas mit der Russland-Affäre um Trump zu tun. In einem weiteren Verfahren gegen Manafort vor einem Gericht in Washington soll in der kommenden Woche ein Urteil gefällt werden.
In diesem zweiten Prozess werden Manafort im Zusammenhang mit seiner früheren Lobbyarbeit für ukrainische Politiker Verschwörung und Behinderung der Justiz vorgeworfen. Manafort hatte sich im September zur Zusammenarbeit mit FBI-Sonderermittler Robert Mueller bereit erklärt. Bei Muellers Untersuchungen geht es unter anderem darum, ob es im Wahlkampf 2016 Geheimabsprachen des Trump-Lagers mit Russland gegeben hat und ob Trump die Justiz behindert hat.
Lügen statt Kooperation
Nach Überzeugung des Gerichts in Washington hat Manafort allerdings Muellers Team bei dessen Ermittlungen belogen und damit gegen eine Vereinbarung für Strafminderung verstoßen. Auch in diesem Verfahren droht Manafort Gefängnis. Der 69-Jährige sitzt bereits seit Juni in Untersuchungshaft.
Manafort war im März 2016 zu Trumps Wahlkampflager gestoßen. Im Juni 2016 machte Trump ihn zu seinem Wahlkampfmanager. Im selben Monat nahm Manafort an einem Treffen mit einer russischen Anwältin im Trump-Tower teil, um das sich viele Fragen ranken.
haz/jj (rtr, dpa, afp)