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Tschitscherowa muss Medaille zurückgeben

6. Oktober 2016

Das IOC disqualifiziert die Hochsprung-Olympiasiegerin von 2012, die Russin Anna Tschitscherowa, nachträglich für die Spiele 2008. Zum Verhängnis wird ihr die Einnahme eines aus DDR-Zeiten bekannten Anabolikums.

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Russische Hochspringerin Anna Tschitscherowa bei einem Wettkampf in Peking. Foto: Getty Images
Bild: Getty Images/C. Spencer

Die russische Hochspringerin Anna Tschitscherowa muss ihre Bronzemedaille von den Sommerspielen 2008 in Peking wegen Dopings zurückgeben. Wie das Internationale Olympische Komitee  (IOC) am Donnerstag bekannt gab, wurden beim Nachtest ihrer Dopingproben Spuren des Anabolikums Turinabol festgestellt. Die IOC-Disziplinarkommission disqualifizierte die heute 34-jährige Russin im Nachhinein für die Olympischen Spiele 2008.

Tschitscherowa hatte in Peking hinter der Belgierin Tia Hellebaut und der Kroatin Blanka Vlasic (beide 2,05 Meter) mit 2,03 Meter den dritten Platz belegt. Auf Rang vier war ihre Landsfrau Jelena Slessarenko (2,01) gelandet. 2012 in London gewann Tschitscherowa mit 2,05 Meter Olympia-Gold. Schon vor drei Wochen war der russischen Speerwerferin Maria Abakumowa Olympia-Silber von Peking aberkannt worden, ebenfalls wegen eines positiven Nachtests auf Turinabol. Die Deutsche Christina Obergföll war nachträglich auf Platz zwei vorgerückt.

Turinabol war wichtiger Bestandteil des DDR-Staatsdopings in den 1970er und 80er Jahren. Es war bereits in den 60er Jahren in Jena entwickelt worden. Die DDR-Dopingopfer hatten den Hersteller Jenapharm verklagt und von dem mittlerweile zum Bayer-Konzern gehörenden Unternehmen vor zehn Jahren eine Entschädigung erhalten.

sn (sid, dpa)