Beiträge zu diesen Themen bieten Diskussionsstoff und ergänzen das Gespräch bei "typisch deutsch". Hajo Schumacher befragt Gerd Harry Lybke zu seinem ungewöhnlichen Lebensweg: Er studierte er Maschinenbau in der DDR, jobbte dann als Aktmodell an der berühmten Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst und wurde schließlich Galerist. Außerdem sprechen die beiden über Handel und Wandel in Lybke Heimatstadt Leipzig, sie diskutieren, warum Berlin so attraktiv für Künstler ist und über wahren Luxus.
Gerd Harry Lybke ist einer der erfolgreichsten Galeristen Deutschlands. Schon zu DDR-Zeiten strebte der gebürtige Leipziger ganz unbescheiden nach „Weltruhm“ für sich und seine Künstler, oder zumindest nach einem Platz in der Kunstgeschichte.
Kurzbiographie
Geboren wurde Gerd Harry Lybke 1961. Nach der Schule studierte er Maschinen- und Anlagenbau. Doch mit der erträumten Karriere als Kosmonaut wurde es nichts. Er lehnte ein Stipendium in der Sowjetunion ab. Die Folge: Er fiel beim DDR-Regime in Ungnade. Auch eine Karriere als Schauspieler wurde ihm deshalb verbaut. Stattdessen schlug er sich mit Gelegenheitsjobs durch, unter anderem als Aktmodell an der berühmten Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Hier lernte er viele Künstler kennen, mit denen er die ersten Ausstellungen in seiner Leipziger Dachwohnung organisierte, abseits des offiziell anerkannten Kunstbetriebs. Argwöhnisch beobachtet von der Staatssicherheit, die jede Vernissage seiner neuen Galerie „Eigen + Art“ in Leipzig bespitzelte. Nach dem Mauerfall etablierte er sich rasch mit zwei Galerien in Leipzig und Berlin und vertritt heute internationale Kunststars der so genannten Leipziger Schule, darunter deren Galionsfigur, den Maler Neo Rauch.