Tödliche Schlammlawinen in Nepal und der Slowakei
12. Juli 2024Von Juni bis September herrscht in Südasien die Monsunzeit. In diesem Zeitraum kommt es durch heftige Regenfälle regelmäßig zu Erdrutschen oder Überschwemmungen - auch in Nepal. Dort hat an diesem Freitag eine Schlammlawine zwei Busse von einer Straße am Hang in einen Fluss gerissen. Laut Behördenangaben werden mehr als 60 Menschen vermisst.
Das Busunglück ereignete sich an der Narayanghat-Mugling-Straße, rund 100 Kilometer westlich der Hauptstadt Katmandu. Rettungskräfte suchen den Unfallort nach Überlebenden ab, wie der Bezirksbeamte von Chitwan, Khimananda Bhusal, der Nachrichtenagentur AFP sagte.
Drei Passagiere konnten sich in Sicherheit bringen, bevor die Busse in den Trishuli-Fluss stürzten. Sie werden im Krankenhaus versorgt. Insgesamt waren vermutlich insgesamt 66 Menschen an Bord der beiden Fahrzeuge. Es sei jedoch unklar, wie viele Opfer sich tatsächlich noch in den Bussen befinden.
Der gestiegene Wasserstand des Flusses erschwere die Rettungsarbeiten. Noch konnten keine weiteren Menschen gerettet werden. Nepals Premierminister Pushpa Kamal Dahal wies alle Regierungsbehörden an, nach den Passagieren zu suchen und eine effektive Rettung einzuleiten.
Tödliche Verkehrsunfälle sind in der Republik am Himalaya nichts Ungewöhnliches. Grund sind nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP schlecht erhaltene Straßen, mangelhaft gewartete Fahrzeuge und rücksichtloses Fahren. In der Monsunzeit wird das Reisen durch mögliche Gefahren wie Schlammlawinen oder Fluten noch risikoreicher. Grundsätzlich sei der Monsunregen schwer vorherzusagen und schwanke erheblich, wie Wissenschaftler sagen. Jedoch sei der Regenfall durch den Klimawandel noch stärker und unberechenbarer.
Auch andere asiatische Länder wie China oder Indonesien haben mit den Folgen der heftigen Monsunregenfälle zu kämpfen. Auf der indonesischen Insel Sulawesi starben zahlreiche Minenarbeiter nach einem Erdrutsch am Dienstag. Die Rettungskräfte mussten ihre Suche nach Überlebenden wegen des weiterhin starken Regens einstellen. In Südchina kam es in den vergangenen Monaten zu heftigen Hochwassern, bei denen Zehntausende in Sicherheit gebracht werden mussten.
Auch in der Slowakei heftige Regenfälle
Aber auch Europa bleibt nicht von Unwettern verschont: In der Slowakei sind bei einer Schlammlawine in einem Gebirgstal zwei Menschen ums Leben gekommen. Mindestens vier weitere wurden verletzt, wie der Bürgermeister der Gemeinde Zdiar sagte. Eine größere Gruppe von Wanderern hatte demnach in einer Hütte vor dem Regen Zuflucht gesucht, als diese herabstürzenden Schlamm- und Geröllmassen erfasst wurden.
Zu dem Unglück kam es in dem Tal Monkova dolina, das sich im Gebirge Belianske Tatry im Norden der Slowakei befindet. Durch das Tal verläuft ein bei Touristen beliebter Wanderweg zu einem Gebirgspass an der Grenze zur Hohen Tatra. Dieser wurde nun wegen der Erdrutsche in der Gegend gesperrt. Der gesamte Norden und die Mitte der Slowakei wurden am Donnerstag von Unwettern mit Starkregen heimgesucht.
ch/AR (afp, rtr, dpa)