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Türkische Geiseln sind wieder frei

20. September 2014

Die vor über drei Monaten von IS-Milizen im Irak verschleppten 49 zumeist türkischen Geiseln sind frei. Die Diplomaten wurden von Syrien aus nach Sanliurfa im Süden der Türkei gebracht.

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Türkei Willkommenszeremonie türkische Geiseln IS 20.09.2014
Bild: Reuters/Stringer

Die Geiseln waren nach Angaben aus Geheimdienst-Kreisen von der IS-Hochburg Rakka nach Tel Abjad gebracht und in der Nacht zum Samstag freigelassen worden. Von dort ging es weiter nach Sanliurfa, wo die Gruppe von Ministerpräsident Ahmet Davutoglu in Empfang genommen wurde. Danach wurden die ehemaligen Geiseln in die türkische Hauptstadt Ankara geflogen, wo bereits Angehörige warteten.

Seit dem 11. Juni in der Gewalt der IS-Terroristen

46 der Befreiten stammen aus der Türkei, die übrigen drei aus dem Irak. Die Terrorarmee "Islamischer Staat" (IS) hatte die Türken und die drei Iraker in ihre Gewalt gebracht, als sie am 11. Juni das türkische Konsulat in Mossul stürmte. Unter den Gefangenen waren auch der Generalkonsul, andere Diplomaten, Soldaten und Kinder.

Präsident Recep Tayyip Erdogan sprach nach der Befreiung von einer sorgfältig vorbereiteten Rettungsaktion des Geheimdienstes MIT. Details wurden nicht bekannt. Regierungschef Davutoglu erklärte, der MIT habe die Befreiung der Geiseln "mit seinen eigenen Methoden" erreicht.

Spekulationen über Lösegeld

Einem Bericht des Senders NTV zufolge zahlte die Türkei kein Lösegeld. Bei der Befreiungsaktion sei es auch nicht zu Zusammenstößen mit den Islamisten gekommen. Bei anderen Geiselnahmen hatte IS Lösegeld gefordert. Frankreich soll unbestätigten Berichten zufolge durch Geldzahlungen die Freilassung von Landsleuten erreicht haben. Die US-Regierung lehnt dies grundsätzlich ab. In den vergangenen Wochen waren zwei amerikanische Journalisten vom IS enthauptet worden. Für mindestens einen von ihnen hatten die Terroristen Lösegeld gefordert.

Auch mit Verweis auf die Entführten hat sich das NATO-Land Türkei im Kampf gegen IS bislang zurückgehalten, für den die USA derzeit eine möglichst breite Allianz formieren. Die Islamistenmiliz kontrolliert große Teile Syriens und des Irak, die beide an die Türkei grenzen. Die sunnitischen Islamisten haben in Teilen Syriens und Iraks ein Kalifat ausgerufen und gehen dort mit äußerster Brutalität gegen alle vor, die sie als Ungläubige ansehen.

haz/sti (rtr, dpa, afp)