Türkische Kammermusik in Bonn
19. September 2014In weniger als einer Woche werden vier Musikerinnen des Bilkent Symphony Youth Orchestra auf dem Beethovenfest ihr Debüt geben. Schon jetzt wurden sie in den Hauptsitz der Deutschen Welle in Bonn zu einem Kammerkonzert eingeladen. Ebru Yerlikaya (25, Violine), Buse Bicer (22, Violine), Günsu Semra Erdem (22, Viola) und Damla Cayli (23, Cello) spielten den ersten und dritten Sitz von Beethovens Streichquartett Nummer 1 in F-Dur, op. 18 – das erste Streichquartett, das der Komponist schrieb. Die vier türkischen Musikerinnen bereiteten es eigens für ihren Auftritt in Bonn vor.
"Große Ehre"
Sie erklärten, dass es eine große Ehre und Freude für sie sei, in Beethovens Heimatstadt Bonn spielen zu dürfen. Es sei ein reiches Kulturerbe, zu dessen Förderung die Bewohner Bonns einen großen Beitrag geleistet hätten. "Es bewegt uns sehr, und wir mögen diese Stadt", sagte Violinistin Ebru Yerlikaya.
Das ausschließlich aus Frauen bestehende Quartett probt auch in der Türkei zusammen. Dort spielen sie sowohl Stücke türkischer Komponisten als auch Klassik der abendländischen Tradition. Violinistin Günsu Semra Erdem sagte, die vier Streicher würden gerne die Gelegenheit nutzen, noch einmal nach Bonn zu kommen und noch mehr türkische Musik zu spielen.
Weltpremiere
Das Bilkent Symphony Youth Orchestra unter Leitung von Isin Metin wird am Dienstag (23.09.) in Bonn und am Donnerstag (25.09) in Berlin auftreten. Kernstück ihres Programms ist eine Arbeit, die die DW beim türkischen Komponisten Tolga Yayalar in Auftrag gegeben hat. Das Stück mit dem Titel "Tableaux Vivants´d´une Résistance" gibt musikalisch die Atmosphäre während der Proteste im Gezi Park von Istanbul wieder.
Das Jugendorchester wird bei den Konzerten außerdem Beethovens 9. Sinfonie spielen. Diese rundet ein dreijähriges Campusprojekt auf dem Beethovenfest ab, das türkische Jugendorchester nach Deutschland gebracht hatten.
gsw/rf (DW)