Uber-Chef verlässt Trump-Gremium
3. Februar 2017Mehrere Medien zitierten aus einem Schreiben Kalanicks, mit dem er den Rückzug aus dem Trump-Gremium begründete. Er habe kurz mit Trump über dessen Erlass zum vorübergehenden Einreiseverbot für Immigranten gesprochen und erklärt, dass er nicht länger in dem Beratergremium tätig sein könne, so Kalanick. "Der Gruppe anzugehören, war weder als Unterstützung des Präsidenten noch seiner Agenda gemeint", schrieb Kalanick weiter, "es wurde aber fälschlich genau so verstanden".
Fahrer und Fahrgäste von Uber hatten sich zuvor gegen Kalanicks Beteiligung an dem Beratergremium gewandt. In den sozialen Medien forderte eine Kampagne dazu auf, von Uber zu dessen Konkurrenten Lyft zu wechseln. Lyft kündigte eine Spende von einer Million Dollar (934.000 Euro) für die Bürgerrechtsorganisation ACLU an. Sie geht gerichtlich gegen das Einreiseverbot vor. Uber beschäftigt zahlreiche Immigranten für seinen Fahrdienst, der Fahrer und Fahrgäste mittels einer Smartphone-App in Kontakt bringt.
Protest gegen Einreisebann
Zu dem Beratergremium Trumps zählten bisher 16 Firmenbosse, unter anderem der Ex-Chef von General Electric, Jack Welch und der Tesla-Gründer Elon Musk. Es soll Trump überparteilichen Rat geben und ihn über Auswirkungen seiner Politik informieren. Berichten zufolge sollte die Gruppe erstmals am Freitag zusammentreten.
Gegen die Verschärfung der Einreisebestimmungen für die USA gab es aus dem Kreis der Teilnehmer bisher vergleichsweise wenig Widerstand. Allerdings formierte sich sonst im Land und auch weltweit Protest gegen den Einreisebann Trumps. Er soll für einen befristeten Zeitraum alle Flüchtlinge und die Staatsangehörigen aus sieben Ländern von den USA fernhalten.
In den USA hatten sich vor allem IT-Firmen aus dem Silicon Valley gegen die Verordnung Trumps gewandt. Sie verweisen unter anderem darauf, wie wichtig Einwanderung und bestimmte Visa für den Erfolg ihrer Firmen sind. Viele Tech-Unternehmen sind von dem Bann unmittelbar betroffen. Auch Howard Schultz, der Chef der Kaffeehauskette Starbucks, hatte sich Anfang der Woche mit "tiefer Besorgnis" auf der Firmen-Website an die Mitarbeiter gewandt. Er bezeichnete Trumps Erlass als verwirrend und kündigte Pläne an, um in den nächsten fünf Jahren 10.000 Flüchtlingen Jobs bei Starbucks anbieten zu können.
ar/ul (afp, dpa, ap)