UK: Hauptstadtbürger über die Parlamentswahl
May oder Corbyn? Weicher oder harter Brexit? Wie auch immer: Das denken fünf britische Hauptstadtbürger über die Parlamentswahl im Vereinigten Königreich an diesem Donnerstag.
Der besorgte Großvater
Vahid Nasehi: "Einige sagen, die Wahl war unnötig, aber Theresa May hatte ja gar kein Mandat. Sie hat zu Recht Neuwahlen gefordert. Ich werde nicht für ihre Partei stimmen, aber der Wahlkampf war informativ. Viele begreifen jetzt erst das Ausmaß des Brexit. Was auch passiert, es wird jeden, der hier lebt, treffen. Auch meinen Enkel hier, um ihn sorge ich mich."
Eine verzagte Europäerin
Annette Holland: "Es war sehr stressig mit dem Brexit. Jeder, den ich kenne, ist traurig, wir haben uns alle als Europäer gefühlt. Die Wahl scheint sich nur auf den kleinsten gemeinsamen Nenner zu fokussieren. Es gab wenige durchdachte und stichhaltige Argumente von den Parteien. Seit den Anschlägen haben wir jetzt auch noch mit den Rechten zu kämpfen. Ich hoffe, die Vernunft wird siegen.”
Die Unentschlossene
Lisa Sullivan: "Es ist so schwer zu sagen. Ich war jetzt für sechs Monate unterwegs in Indien und bin gerade erst wieder gekommen. Am Samstag erst hat es einen neuen Anschlag gegeben, das hat mich sehr bestürzt. Und jetzt steht die Wahl an und ich weiß nicht, für wen ich mich entscheiden soll.”
Konservativ bis zum Kern
Tony Togell: "Die Konservativen sind die beste Partei für den Brexit. May mag Polizeistellen gestrichen haben, aber am Ende des Tages wird es eh nur als Waffe im Wahlkampf genutzt. Sie ist bei weitem eine bessere Führungskraft als Corbyn. Die Anschläge waren scheußlich, aber sie werden die Wahl nicht beeinflussen, es gibt einfach keine Alternative."
Der spontane Wahlhelfer
Kenneth Watkins: "Ich habe schon für Labour gestimmt. Mein Abgeordneter muss unbedingt ins Parlament, er ist brilliant. Ich habe sogar beim Wahlkampf für Labour mitgemacht, aber für den Kandidaten, nicht die Partei. Corbyn könnte es reißen, aber ob die Partei ihn an der Macht haben will, ist fraglich.”