1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Druck auf Rebellen in Donezk wächst

11. August 2014

Die Regierungstruppen ziehen den Belagerungsring um Donezk im Osten des Landes immer enger. Die Stadt sei komplett von der Rebellenhochburg Luhansk abgeriegelt, meldet die Armee.

https://p.dw.com/p/1CsLR
Ein brennendes haus in Donezk (Foto: DPA)
Bild: picture-alliance/dpa

Regierungstruppen haben erneut Stellungen der prorussischen Separatisten in der ostukrainischen Industriestadt Donezk mit schwerer Artellerie beschossen. Nach heftigen Granateneinschlägen seien Krankenwagen und Löschfahrzeuge zu den betroffenen Vierteln unterwegs, teilte die Stadtverwaltung mit. Über einigen Stadtteilen stehe dichter Rauch. Die Aufständischen erwiderten das Feuer. Sie fordern eine Waffenruhe und verweisen auf die schwierige Lage der Zivilbevölkerung in Donezk.

Bei den Gefechten wurde auch ein Gefängnis getroffen. Ein Insasse wurde dabei nach Angaben der Stadtverwaltung getötet, 15 weitere wurden verletzt. Nach dem Raketeneinschlag sei es zu einem Aufstand gekommen. 106 Häftlinge hätten fliehen können.

Armee: Donezk völlig abgeriegelt

Die ukrainische Armee steht nach eigenen Angaben kurz vor der Einnahme von Donezk. Die Einheiten hätten beträchtlich an Boden gewonnen und einen Keil zwischen die prorussischen Kämpfer getrieben, sagte der Militärsprcher Andrii Lysenko der Nachrichtenagentur Reuters.

"Die Truppen des Anti-Terror-Einsatzes bereiten sich auf den letzten Abschnitt der Befreiung von Donezk vor", sagte Lysenko. "Unsere Soldaten haben Donezk komplett von Luhansk abgeriegelt." Man arbeite daran, beide Städte zu befreien. Eine Bestätigung für die Angaben des Militärsprechers von Seiten der Rebellen gab es zunächst nicht.

Separatisten: Alle Opfer von MH17 geborgen

Am Absturzort des malaysischen Flugzeugs MH17 teilten die militanten Gruppen mit, alle Leichen und privaten Gegenstände der 298 Opfer geborgen zu haben. "Wir haben die letzten Überreste unter Wrackteilen entdeckt und der ukrainischen Seite übergeben", sagte Separatistenführer Andrej Purgin. Seine Leute hätten das Trümmerfeld bei Grabowo komplett abgesucht. Von internationalen Experten gab es zunächst keine Bestätigung. Die Helfer hatten das Gebiet nach dem mutmaßlichen Abschuss der Boeing am 17. Juli abgesucht, mussten den Absturzort aber zuletzt wegen zunehmender Gefechte verlassen.

Russland warf der Ukraine erneut den Beschuss seines Grenzgebiets vor. In der Region Rostow seien mehrere Granaten eingeschlagen, teilte der für den Grenzschutz zuständige Inlandsgeheimdienst FSB mit. Die Munition sei nur 300 Meter von einem Wohnhaus entfernt detoniert. Russland hatte in den vergangenen Wochen wiederholt Beschuss von ukrainischer Seite beklagt. Dabei starb mindestens ein Zivilist, mehrere Häuser wurden beschädigt.

cr/kle (dpa, rtr)