UN befürchten soziale Unruhen
10. April 2012Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) sieht in der weltweit stetig steigenden Zahl von Menschen, die keine Arbeit haben, eine ernste Gefahr für den sozialen Frieden. Der stellvertretende Generaldirektor der UN-Organisation, Guy Ryder, sagte in einem Zeitungsinterview, die Zahl von aktuell mindestens 200 Millionen erwerbsloser Menschen weltweit werde sich in diesem Jahr deutlich erhöhen.
Die ILO geht davon aus, dass es frühestens 2013 zu einem global spürbaren Wirtschaftsaufschwung kommen werde. Zurzeit seien noch etwa 27 Millionen Menschen mehr ohne Arbeit als vor Ausbruch der globalen Finanzkrise. Zähle man auch jene Erwerbslosen hinzu, die in offiziellen Statistiken nicht erwähnt würden, sei das Heer der Arbeitslosen in den letzten drei Jahren um 56 Millionen Menschen angewachsen.
Eine tickende Zeitbombe
Laut ILO-Zahlen beträgt die globale Jugendarbeitslosigkeit 12,7 Prozent, bei deutlich steigender Tendenz. In einigen südeuropäischen Ländern, wie etwa Spanien und Griechenland, läge sie bereits bei 50 Prozent. "Wir laufen Gefahr, eine ganze Generation zu verlieren", sagte Guy Ryder der Tageszeitung "Die Welt".
Der ILO-Direktor warnte: "Das ist eine Zeitbombe, die zu sozialen Unruhen führen wird." Bis 2013 erwartet seine Organisation, dass sich die Zahl der Erwerbslosen um fast fünf Prozent erhöht. Dann wären weltweit wenigstens 209 Millionen Menschen ohne Arbeit.
dk/haz (dpa, dapd, afp)