1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Sondergesandte warnt vor "Blutbad" in Myanmar

1. April 2021

Angesichts der anhaltenden Gewalt durch die Militärjunta in Myanmar hat die UN-Sondergesandte Christine Schraner Burgener den UN-Sicherheitsrat zum Handeln aufgefordert. Es bestehe die Gefahr eines Bürgerkriegs.

https://p.dw.com/p/3rSYS
Protest gegen Militärputsch in Myanmar
Demonstranten in Yangon fordern Demokratie und FreiheitBild: Thuya Zaw/Zumapress/picture alliance

Der UN-Sicherheitsrat befasste sich in einer Dringlichkeitssitzung mit der jüngsten Gewalt gegen friedliche Demonstranten in Myanmar. Die Sitzung war auf Antrag Großbritanniens angesetzt worden. Dabei legte die UN-Sonderbeauftragte für Myanmar, Christine Schraner Burgener, ihren Bericht zur Lage vor. Die Schweizer Diplomatin warnte, vor dem Risiko eines Bürgerkriegs in dem südostasiatischen Land. "Ein Blutbad steht unmittelbar bevor." Die Oberbefehlshaber des Militärs schienen fest entschlossen, ihre Stellung mit Gewalt zu sichern, erklärte Schraner Burgener. Myanmar stehe kurz davor, in einen "gescheiterten Staat" abzugleiten. 

Schweiss Botschafterin Christine Schraner Burgener
Schraner Burgener hatte Anfang März nach Gesprächen mit Armeevertretern berichtet, dass die Militärjunta keine Angst vor Sanktionen oder Isolation habeBild: Anthony Anex/Keystone/picture alliance

An den UN-Sicherheitsrat richtete sie den Appell, "das zu tun, was das Volk von Myanmar verdient und eine Katastrophe im Herzen Asiens zu verhindern". Sie forderte das Gremium auf, alle zur Verfügung stehenden Mittel zu ergreifen und über konkrete Maßnahmen nachdenken. Ein Zögern hätte eine weitere Verschlechterung der Lage in dem Land zur Folge.

Protest gegen Militärputsch in Myanmar
Der Drei-Finger-Gruß der Protestbewegung gegen das Militär in MyanmarBild: Thuya Zaw/Zumapress/picture alliance

Das Militär in Myanmar hatte Anfang Februar gegen die faktische Regierungschefin Aung San Suu Kyi geputscht. Die 75-Jährige sitzt seither im Hausarrest und wird mehrerer Vergehen bezichtigt. Mit Tränengas, Gummigeschossen und scharfer Munition geht die Armee gegen massive Proteste vor, die seit Wochen anhalten. Bei der gewaltsamen Niederschlagung der Proteste gegen die Militärmachthaber sind bereits mehr als 500 Menschen getötet worden. Die örtliche Hilfsorganisation für politische Gefangene (AAPP) teilte mit, sie könne den Tod von 521 Zivilisten bestätigen. Die tatsächliche Opferzahl sei aber vermutlich wesentlich höher.

qu/bru (afp, dpa, rtr)