Jabrud im Fokus der Assad-Truppen
14. Februar 2014Die UN wollen die syrischen Friedensgespräche trotz aller Schwierigkeiten aber fortsetzen. Der UN-Vermittler Lakhdar Brahimi teilte der Exil-Opposition nach dem Ende der zweiten Runde der Verhandlungen in Genf mit, die Gespräche würden demnächst weitergehen. Einen Termin für die dritte Runde nannte er jedoch nach Angaben aus Oppositionskreisen nicht.
Schon bei der Themenwahl gibt es Streit
Die Gespräche waren unter anderem deshalb in eine Sackgasse geraten, weil die Opposition vor allem über die Bildung einer Übergangsregierung verhandeln wollte, während das Regime von Präsident Baschar al-Assad nur bereit gewesen sein soll, über Terrorismusbekämpfung zu sprechen.
Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte warnte unterdessen vor einer Zuspitzung der Lage insbesondere in der Stadt Jabrud. In dem Ort 80 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Damaskus ziehe die Armee nach tagelangem Beschuss durch Luftwaffe und Artillerie nun starke Kräfte zusammen, so die UN-Stelle.
Tausende sind schon aus Jabrud geflohen
Tausende Männer, Frauen und Kinder seien bereits aus Jabrud geflohen. Die Stadt liegt in einem Gebiet, das laut UN von der Opposition kontrolliert wird. In den Krankenhäusern der Stadt herrsche akuter Mangel an Medikamenten und Geräten. Zudem falle tagelang der Strom aus. Das UN-Hochkommissariat appellierte an das Assad-Regime, bei seinen Militäroperationen das humanitäre Völkerrecht zu achten und Zivilisten zu schonen.
Blutige Gewalt
Die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte teilte mit, die Al-Kaida-Splittergruppe Organisation Islamischer Staat im Irak und der Levante (Isil) habe in der Nähe von Aleppo mindestens 13 Menschen hingerichtet. Die Opfer seien Mitglieder einer rivalisierenden Rebellengruppe gewesen. In der Stadt Jaduda, im Süden Syriens, nahe der Grenze zu Jordanien, seien zudem mindestens 32 Menschen bei einem Autobombenanschlag vor einer Moschee getötet worden.
Statt Entspannung nur Verschärfung
Die Beobachterstelle mit Sitz in London hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, seit Beginn der Friedensgespräche in Genf vor etwa drei Wochen habe sich die Lage in dem Bürgerkriegsland nicht entspannt, sondern verschärft. Seit Beginn des Aufstandes gegen Präsident Assad vor knapp drei Jahren seien noch nie so viele Syrer in so kurzer Zeit getötet worden.
Insgesamt wurden bislang weit mehr als 100.000 Menschen getötet, Millionen sind auf der Flucht. In den vergangenen Monaten häuften sich Berichte, wonach besonders radikale Islamisten immer mehr in dem Konflikt aktiv sind.
haz/qu (rtr, epd, dpa)