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Zollfahnder entdeckten 1400 Gemälde

5. November 2013

Spektakulär ist vielleicht noch untertrieben: Der Kunstfund in der Münchner Wohnung umfasste 1285 ungerahmte und 121 gerahmte Bilder, darunter auch unbekannte Meisterwerke. Er stammt nicht nur aus NS-Raubkunst.

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Staatsanwalt Reinhard Nemetz (Mitte) und Kunsthstorikerin Meike Hoffmann (rechts) (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Der Kunstfund in München umfasste außerdem nicht nur Werke der klassischen Moderne, wie bislang angenommen wurde, sondern auch deutlich ältere Bilder. Das älteste Werk stamme aus dem 16. Jahrhundert, sagte die Berliner Kunsthistorikerin Meike Hoffmann auf einer Pressekonferenz in Augsburg. Auch Bilder des 19. Jahrhunderts seien dabei gewesen. Es gehe dabei nicht nur um NS-Raubkunst.

Unter den Bildern befinden sich auch bislang unbekannte Meisterwerke. Es sei ein Selbstporträt von Otto Dix gefunden worden, das bisher völlig unbekannt sei, sagte Hoffmann. Auch ein bisher unbekanntes Werk von Marc Chagall sei gefunden worden.

Hoffmann sagte, das Chagall-Bild sei von einem "ganz besonders hohen kunsthistorischen Wert". Das Bild datiere wohl auf Mitte der 1920er Jahre.

Die Bilder sind in gutem Zustand

Die Wohnung des 79-jährigen Cornelius Gurlitt sei im vergangenen Jahr durchsucht worden und nicht bereits 2011, teilte der Leiter des Zollfahndungsamts München, Siegfried Klöble, mit.

Nach Angaben des Augsburger Oberstaatsanwalts Reinhard Nemetz beschlagnahmten die Behörden 1406 Gemälde, davon 1285 ungerahmte und 121 gerahmte Bilder. Die Kunstwerke seien in sehr gutem Zustand gewesen und fachgerecht gelagert gewesen, sagte Klöble. Hoffmann ergänzte, die Bilder seien zum Teil verschmutzt gewesen, aber nicht beschädigt.

Zu den beschlagnahmten Bildern gehören unter anderem Werke von Picasso, Chagall, Marc, Nolde, Spitzweg, Renoir, Macke, Courbet, Beckmann, Matisse, Liebermann und Dix.

mm/uh (dpa, afp)