UNDP: 55 Prozent der Armenier leben unter der Armutsgrenze
4. März 2002Jerewan, 28.2.2002, ARKA, russ.
Eines der größten und schwierigsten Probleme der zehnjährigen Wirtschaftsreformen in Armenien ist die Armut. 55 Prozent der Bevölkerung des Landes leben unter der Armutsgrenze, heißt es im 7. Landesbericht über die Entwicklung der Menschheit "Zehn Jahre Unabhängigkeit und Transformation in Armenien". Trotz einzelner positiver Ergebnisse der Wirtschaftsreformen der vergangenen zehn Jahre, könnten die Reformen bei weitem kein stabiles Wirtschaftswachstum sichern, so der Bericht. Wie die Agentur "Arka" beim Pressedienst des UN-Entwicklungsprogramms (UNDP) in Armenien erfuhr, könnte Experten zufolge der positive Aufschwung in der armenischen Wirtschaft, der im Jahr 2001 festgestellt worden sei, ein qualitativ neues Wirtschaftswachstum gewährleisten. Die Autoren des Berichts betonen, die sozialen Reformen entsprächen nicht den Problemen der Bevölkerung. So seien Kinder, Frauen und alte Menschen erste Opfer des Transformationsprozesses geworden, da kein einheitliches Konzept für eine soziale Entwicklung bestanden habe, heißt es im Bericht. Darin wird auch darauf hingewiesen, dass zwischen 1991 und 2000 900 000 Menschen Armenien verlassen hätten. (MO)