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UNESCO: Mali ein Fall für Den Haag

19. Juli 2015

Die UN-Organisation will die von Islamisten verursachte Zerstörung von Mausoleen in Timbuktu als Kriegsverbrechen ahnden lassen. Das hat UNESCO-Chefin Bokova bei einem Besuch in Mali bekräftigt.

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Das von Islamisten zerstörte Mausoleum des muslimischen Heiligen Alpha Moya in Timbuktu (Foto: Getty Images/AFP)
Das von Islamisten zerstörte Mausoleum des muslimischen Heiligen Alpha Moya in TimbuktuBild: Getty Images/AFP

Die von Islamisten im malischen Timbuktu angerichteten Zerstörungen sollen nach dem Willen der UN-Organisation für Wissenschaft, Bildung und Kultur (UNESCO) schon bald den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) beschäftigen. Sie habe vor zwei Monaten die IStGH-Anklägerin getroffen und sie gehe davon aus, dass "sie schnell vorankomme", sagte UNESCO-Generaldirektorin Irina Bokova bei einem Besuch von rekonstruierten Mausoleen in Timbuktu. Die Zerstörung kulturellen Erbes sei nach der Haager Konvention ein "Kriegsverbrechen". Bokova hält sich seit Freitag in Mali auf.

Bokova: Rekonstruktion der Stätten Teil des Friedensprozesses

Durch den Wiederaufbau der Mausoleen könne die UNESCO den Friedensprozess in Mali und die Wiederherstellung der Identität Timbuktus begleiten, sagte Bokova. Acht der Stätten seien bereits rekonstruiert, die übrigen würden bis zum Jahresende fertig. Auch für die anderen Kulturgüter gebe es Hilfe, insbesondere nannte sie ebenfalls in Mitleidenschaft gezogene wertvolle Manuskripte und Moscheen in der Stadt. Bislang seien drei von den erforderlichen elf Millionen Dollar (rund zehn Millionen Euro) aufgebracht.

UNESCO-Generaldirektorin Irina Bokova (Foto: picture-alliance/ dpa)
UNESCO-Generaldirektorin Irina BokovaBild: picture-alliance/ dpa

Insgesamt 16 Mausoleen zerstört

Mali war durch einen Militärputsch im März 2012 ins Chaos gestürzt worden. Islamisten und Tuareg-Rebellen nutzten das dadurch entstandene Machtvakuum, um den Norden des Landes in ihre Gewalt zu bringen. Die Islamisten setzten sich durch und herrschten mit harter Hand, bis sie im Januar 2013 durch eine französische Militärintervention aus den wichtigsten Städten vertrieben wurden. In Timbuktu richteten die Islamisten schwere Schäden an, sie zerstörten 16 der imposanten Mausoleen Timbuktus für muslimische Heilige.

sti/nin (afp)