Ungemaltes, Geometrisches, Gebranntes
19. November 2004
"Picasso und seine Zeit" in Rom
Kaum ein anderer Künstler hat die Malerei des 20. Jahrhunderts geprägt wie Pablo Picasso (1881-1973). Eine große Ausstellung in Rom will jetzt zeigen, wie groß der Einfluss des Spaniers auf seine Zeitgenossen in Europa und Nordamerika war. Die Schau "Picasso und seine Zeit" vereint rund 40 Werke zwischen Kubismus und Surrealismus, darunter auch Bilder von Künstlern wie Fernand Léger, Joan Mirò, Stuart Davis und Jackson Pollock. Bei den Exponaten handelt es sich ausschließlich um Schenkungen privater Kunstsammler an amerikanische Museen - in Italien werden diese Gemälde erstmals öffentlich gezeigt. Einige von ihnen, so etwa "Häuser auf einem Hügel" von Picasso und "Duo" von Stuart Davis, haben die USA bisher nur ganz selten verlassen.
Bis 8. Januar 2005. Dienstag bis Sonntag 9.30 bis 19.30 Uhr.
"Wiener Silber" vor dem Jugendstil
Reduktion auf geometrische Grundformen, flächige Gestaltung, Glanz ohne Dekor: Erstaunlich modern wirken die Arbeiten aus Wiener Silberschmieden, die in der Schau "Wiener Silber. Modernes Design 1780 - 1918" im Kunsthistorischen Museum Wien zu sehen sind. Objekte vor allem aus der Zeit des Biedermeier und des Klassizismus erscheinen hier als Vorläufer der Wiener Werkstätte, die Verzicht auf Ornament und verspielte Formen zum Prinzip erhob. Mehr als 200 ausgewählte Silberobjekte dokumentieren in der Schau den Beitrag Wiens zur Entwicklung der modernen Formgebung.
Bis 20. Februar 2005. Dienstag bis Sonntag von 10.00 bis 18.00 Uhr, Donnerstag bis 21.00 Uhr.
"Ungemalte Bilder" in Rotterdam
Aus der Serie der "Ungemalten Bilder" von Emil Nolde (1867-1956) zeigt das Chabotmuseum in Rotterdam 100 ausgewählte Stücke. Die während des von den Nazis auferlegten Malverbots für Nolde 1938 bis 1945 entstandenen farblich exquisiten Aquarelle zeigen nordfriesische Landschaften, Blumenfrauen, Darstellungen einzelner Figuren und ganzer Gruppen sowie Tänzerinnen. Nolde verzichtete damals auf Ölfarbe, aus Sorge, der Farbgeruch könne ihn bei etwaigen Hausdurchsuchungen verraten. Ergänzt werden die von der Nolde-Stiftung, Seebüll, ausgeliehenen kleinformatigen Kunstwerke durch einige große Aquarelle aus der Serie "Fantasien" (1931-1935).
Bis zum 31. Januar 2005. Dienstag bis Freitag 10.00 bis 16.30 Uhr, Samstag 11.00 bis 17.00 Uhr, Sonntag 12.00 bis 17.00 Uhr.
Chinas berühmte Terrakotta-Armee in Madrid
Vor 30 Jahren stießen Bauern bei Grabungen für einen Brunnen nahe der chinesischen Stadt Xian zufällig auf eine archäologische Sensation: Die tausende Figuren umfassende Terrakotta-Armee aus der Grabanlage des ersten Kaisers von China, die bisweilen als "achtes Weltwunder" gefeiert wird. Zehn dieser Originalfiguren sind in der Ausstellungshalle der Madrider Wasserwerke zu bestaunen. Zu sehen sind zudem 150 archäologische Funde der Dynastien Xin (221-207 v. Chr.) und Han (206 v. Chr bis 220 n. Chr), darunter Waffen, Münzen oder Schmuck.
Bis 9. Januar 2005. Montag bis Samstag 11.00 bis 20.00, Sonntag 11.00 bis 15.00 Uhr.
Kunst der neuen EU-Staaten in Wien
Aktuelle Arbeiten von 20 Künstlern aus den zehn neuen EU-Mitgliedstaaten präsentiert das Wiener Künstlerhaus in der Schau "The New Ten". Man habe "nicht repräsentative, sondern herausragende Künstler" ausgewählt, beschreibt Künstlerhaus-Präsident Manfred Nehrer das Konzept. Die Auswahl reicht von Viktor Bernik aus Slowenien über die Gruppe "Famous Five" aus Lettland bis Ivan Kafka aus Tschechien. Die aus Lettland stammende Kuratorin Raminta Jurenaite sieht als gemeinsames Element vieler Arbeiten die Ironie, "mit der wir die Geschichte überstanden haben". Die Ausstellung mit insgesamt 50 Werken zeigt Installationen, Videos und Skulpturen ebenso wie Malerei.
Bis 16. Januar 2005. Dienstag bis Sonntag von 10.00 bis 18.00 Uhr, Donnerstag bis 21.00 Uhr.