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UNHCR: Zahl der Flüchtlinge steigt

26. September 2014

Die Anzahl der Flüchtlinge könnte in diesem Jahr auf ein so hohes Niveau steigen, wie während der Balkankriege vor 20 Jahren, warnen die Vereinten Nationen. Deutschland gehört zu den Hauptzielen der Flüchtlinge.

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Kurden fliehen vor der IS-Gewalt
Bild: DW/Alice Martins

Zahlreiche bewaffnete Konflikte lassen nach UN-Angaben die Zahl der Asylbewerber in den reichen Ländern stark ansteigen. Von Januar bis Juni hätten mehr als 330.000 Menschen in insgesamt 44 wohlhabenden Ländern wie Deutschland um Asyl nachgefragt, teilte das Flüchtlingshilfswerk UNHCR in Genf mit. Das entspreche einem Anstieg gegenüber dem ersten Halbjahr 2013 um fast 25 Prozent.

Viele Flüchtlinge aus Syrien

Der Bericht stützt sich auf Angaben aus 44 Zielländern in Europa, Nordamerika und Fernost. Demnach stieg allein die Zahl der Asylbewerber aus dem Bürgerkriegsland Syrien im Vergleichszeitraum von 18.900 auf 48.400. Von Menschen aus dem Irak wurden demnach 21.300 Anträge gezählt, gefolgt von Afghanistan mit 19.300 und Eritrea mit 18.900. Der Großteil der Anträge sei in Deutschland, den USA, Frankreich, Schweden, der Türkei und Italien gestellt worden, hieß es weiter.

Trauriger Trend

Wenn dieser Trend anhalte, werde in diesen Staaten 2014 die höchste Flüchtlingszahl seit zwei Jahrzehnten erreicht, heißt es in einem am Freitag veröffentlichten UNHCR-Bericht. Die UN-Organisation warnt davor, dass die Gesamtzahl der Asylsuchenden - vor allem getrieben von den Konflikten im Irak und in Syrien - auf 700.000 steigen könne. Dies wäre ein Niveau, das es in Industrienationen zuletzt während der Balkankriege in den 1990er Jahren gegeben habe.

"Wir sind in einer Ära wachsender Konflikte", sagte UN-Hochkommissar António Guterres. Die Welt müsse sich auf noch größere Flüchtlingsströme einstellen, falls die vielen Konflikte nicht politisch gelöst würden, erklärte er. Insgesamt waren Ende 2013 mehr als 51 Millionen Menschen auf der Flucht vor Krieg, Gewalt und Unterdrückung.

cr/pg (dpa, afp, epd)