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Uribe, FARC und Menschenrechte

27. Oktober 2008

Acht Jahre lang war Oscar Tulio Lizcano Geisel der kolumbianischen Guerilla-Gruppe FARC. Nun konnte der ehemalige Kongrssabgeordnete fliehen. Geholfen hat ihm dabei ausgerechnet ein FARC-Guerillero.

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Nach acht Jahren Geiselhaft - Lizcano leidet an Unterernährung und braucht psychologische Betreuung.Bild: AP
Kolumbiens Präsident Alvaro Uribe
Nennt sich selbst "Mann mit starker Hand und großem Herzen" - UribeBild: AP

Der ehemalige Kongressabgeordnete Lizcano und ein FARC-Mitglied alias "Isaza" seien schon vor drei Tagen im Westen des Landes in den Dschungel geflüchtet, sagte der kolumbianische Verteidigungsminister Juan Manuel Santost. Am Sonntag (26.10.2008) seien sie dann auf eine Einheit des Militärs gestoßen. Präsident Alvaro Uribe bot Isaza die Freiheit, eine Belohnung und ein neues Leben in Frankreich an.
Noch circa 750 Menschen halten die FARC, die den kolumbianischen Staat seit Mitte der 1960er Jahre bekämpfen, als Geiseln. Der Präsident mit der "starken Hand und dem großen Herzen" - wie Uribe sich selbst nennt, versprach, die FARC militärisch zu besiegen. Tatsächlich sind die Rebellen seit dem Beginn der ersten Amtszeit Uribes 2002 geschwächt worden. Sein Versprechen, die FARC militärisch zu besiegen, konnte Uribe jedoch nicht einhalten.

Uribe und die Menschenrechte

Proteste in Valle del Cauca Kolumbien
Die Situation der Menschenrechte hat sich unter Uribe verlechtert.Bild: picture-alliance/ dpa

Die FARC sind nur ein Akteur im kolumbianischen Konflikt: im weltweit am längsten andauernden Bürgerkrieg stehen sich Guerilla, staatliche Sicherheitskräfte, paramilitäre Todesschwadronen und politisch sowie wirtschaftliche Interessensgruppen gegenüber. Opfer ist vor allem die Zivilbevölkerung. Und die Lage der Menschenrechte habe sich unter Uribe deutlich verschlechtert, so die NGO Human Rights Watch in ihrem jüngsten Bericht. Gewerkschaftler, soziale Bewegungen,Menschnrechtler sowie überhaupt kritische Stimmen leben gefährlich in Kolumbien. Sie werden angefeindet, bedroht, teils sogar umgebracht. Nun ist zum ersten Mal eine Mitarbeiterin einer deutschen Menschenrechtsorganisation außer Landes gewiesen worden.

Unentschieden in Colorado

Colorado Springs
Colorado Springs - Heimat der MegachurchesBild: AP

Der US-amerikanische Bundesstaat Colorado ist bekannt für seine Riesenkirchen. Vor allem in der Gegend um Colorado Springs gibt es zahlreiche große Religionsgemeinden, sogenannte "Megachurches" wie zum Beispiel die "Colorado Community Church" in Denver: jeden Samstag und Sonntag ruft sie gleich fünf Mal zum Gottesdienst. Religion und Spiritualität spielen für die Menschen eine große Rolle. Sie sind bekannt für ihre sehr konservativen Ansichten. Dass sie deswegen mehrheitlich für John McCain stimmen werden, ist jedoch noch lange nicht sicher.

Redaktion: Anne Herrberg