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Politik

Stichwahl in Uruguay

28. Oktober 2019

Nach drei linken Regierungen in Folge steht offen, welche Richtung Uruguay einschlägt. Bei den Wahlen am Wochenende verfehlte der linke Präsidentschaftskandidat Martínez die absolute Mehrheit und muss in die Stichwahl.

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Uruguay Wahlen Daniel Martinez
Bild: picture-alliance/AP Photo/M. Campodonico

Nach Auszählung von mehr als 95 Prozent der Stimmen kam Daniel Martínez (Artikelbild) vom linken Regierungsbündnis Frente Amplio auf rund 38 Prozent; Luis Lacalle Pou von der konservativen Partido Nacional auf 28 Prozent. Die Stichwahl ist für den 24. November angesetzt.

"Wir haben bereits den Weg des Dialogs eingeschlagen", erklärte Martínez mit Blick auf Allianzen für die Stichwahl. Es gehe ihm aber nicht um eine Verteilung von Ministerposten, sondern um gemeinsame Ideen. Lacalle Pou bekam Unterstützung für die Stichwahl von den Kandidaten drei kleinerer Parteien, die beim ersten Wahlgang zusammen 24 Prozent der Stimmen erreichten. "Die kommende Regierung wird nicht von der Partido Nacional, sondern eine vielfarbige Koalition unter Führung der Partido Nacional sein", erklärte Lacalle Pou.

Stimmenverluste für Regierungskoalition

Die bisherige Regierungskoalition hat knapp zehn Prozentpunkte im Vergleich mit den letzten Wahlen von 2014 eingebüßt und die absolute Mehrheit im Parlament verloren. Nach Hochrechnung der Zeitung "El Observador" wird das linke Parteienbündnis Frente Amplio über 13 der 30 Senatoren und 41 der 99 Abgeordneten verfügen.

Martínez, bis vor wenigen Monaten Bürgermeister von Montevideo, vertritt den gemäßigten Flügel der Linkskoalition. Lacalle Pou ist Sohn des ehemaligen Präsidenten Luis Lacalle und bewirbt sich als junger Erneuerer des konservativen Lagers.

Die kriselnde Wirtschaft stand im Fokus der Wahlkampagne. Bei fallenden Preisen der uruguayischen Exportgüter ist das Staatsdefizit auf 4,8 Prozent des Bruttoinlandprodukts gestiegen; die Arbeitslosigkeit erreicht neun Prozent. Über 90 Prozent der 2,7 Millionen Stimmberechtigten nahmen an der Wahl teil. Die neue Regierung soll am 1. März 2020 antreten. Ihre Amtszeit dauert bis 2025.

bri/haz (dpa)