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US-Forscher klonen ersten menschlichen Embryo

26. November 2001

Wissenschaftler wollen mit Hilfe embryonaler Stammzellen verschlissenes Gewebe ersetzen. Geklonte Menschen sollen nicht in die Welt gesetzt werden.

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In den USA haben Forscher die weltweit ersten menschlichen Embryonen geklont. Das berichteten Wissenschaftler des US-Biotechnik-Unternehmens Advanced Cell Technology, Inc. (ACT) im Staat Massachusetts. Bei den Experimenten entstanden Zellhaufen, aber keine vollständigen Menschen, erklären die Forscher im Fachblatt "The Journal of Regenerative Medicine" (Online-Vorab: Bd. 2, S. 25).

ACT-Präsident West betonte, dass sein Unternehmen keine geklonten Menschen in die Welt setzen wolle. Ziel sei vielmehr, embryonale Stammzellen zu gewinnen. Mit ihrer Hilfe wollen Mediziner unter anderem verschlissenes Gewebe bei Kindern und Erwachsenen ersetzen. Die nun vorgestellte Arbeit liefere den Beweis, dass dies tatsächlich möglich sei.

US-Präsident Bush kritisiert Klon-Bericht

ACT-Forscher Jose B. Cibelli und seine Mitarbeiter berichten in dem Fachblatt, dass sieben Frauen im Alter zwischen 24 und 32 Jahren insgesamt 71 Eizellen für die Experimente zur Verfügung gestellt hatten. Daraus wurden 39 ausgesucht, um sie auf zwei verschiedene Weisen zu behandeln. In beiden Fällen teilten sich viele Zellen bis über das Acht-Zell-Stadium hinaus. Nach Ansicht der Forscher zeigen ihre Arbeiten einen Weg, um auf dem Umweg über einen Embryo aus den Zellen eines Patienten Stammzellen zu schaffen, die vom Immunsystem des Betroffenen nicht abgestoßen werden.

US-Präsident George W. Bush kritisierte den Klon-Bericht. Er sei entschieden gegen diese Art des Klonens und hoffe, dass der US-Kongress möglichst rasch ein entsprechendes Gesetz verabschieden werde, sagte eine Sprecherin des Weißen Hauses.

Embryonen enthalten Stammzellen, die sich noch in fast alle Gewebe entwickeln können. So entsteht aus einer befruchteten Eizelle der ganze Mensch. Dieses Potenzial früher Zellen wollen Forscher nutzen, um damit Krankheiten zu heilen. Stammzellen könnten dafür in den Körper von Patienten transplantiert werden und dort die Aufgabe der verschlissenen Organe übernehmen. (pg)