Deftige Strafe für US-Bank JPMorgan
19. Oktober 2013Satte vier Milliarden Dollar soll die New Yorker Großbank JPMorgan Chase berappen: Darauf habe sie sich im Dauerstreit um zweifelhafte Hypothekengeschäfte vorläufig mit der für den Wohnungsmarkt zuständigen US-Behörde Federal Housing Finance Agency (FHFA) geeinigt, berichtete das "Wall Street Journal" auf seiner Internetseite. Und diese Strafsumme sei - so das WSJ unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen - noch um ein Drittel heruntergehandelt worden sein. Die Aufsichtsbehörde hat demnach ursprünglich sechs Milliarden Dollar gefordert.
Ein JPMorgan-Sprecher war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Dem Bankhaus werden - wie vielen anderen Großbanken auch - krumme Touren beim Verkauf von Wertpapieren und Immobilien-Krediten vor der Finanzkrise zur Last gelegt. Nachdem der Häusermarkt in den USA kollabiert war, wurden die meisten mit Hypotheken besicherten Wertpapiere wertlos und brockten ihren Besitzern hohe Verluste ein. Viele von ihnen machten danach Schadenersatz geltend, weil sie sich bewusst getäuscht sahen.
Verzockt: Der "Wal von London"
Am Donnerstag war verlautet, dass die JPMorgan Chase weitere 100 Millionen Dollar für das Spekulationsdesaster um den so genannten "Wal von London" zahlen muss. Damit stiege in dieser Affäre die Summe der Strafzahlungen an Regulierungsbehörden in den USA und Großbritannien auf über eine Milliarde Dollar.
Nach einer anderthalbjährigen Untersuchung hatte es die US-Finanzaufsicht CFTC als erwiesen angesehen, dass Londoner JPMorgan-Mitarbeiter den Derivatenmarkt mit riskanten Transaktionen manipuliert und zudem Verluste verschleiert hatten. Angesichts der schieren Größe der Spekulationen trug einer der Händler den Spitznamen "Wal von London"...
SC/det (rtr, afp)