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Obama auf schwieriger Mission in Japan

24. April 2014

Inmitten neuer Spannungen zwischen Japan und seinen Nachbarstaaten besucht US-Präsident Barack Obama das Inselreich. Sein erster offizieller Termin ist ein Besuch bei Kaiser Akihito.

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US-Präsident Obama wird in Tokio vom japanischen Kaiserpaar empfangen (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Kaiser Akihito und Kaiserin Michiko begrüßten den Gast aus den USA formell am Kaiserpalast. Es ist der erste Staatsbesuch eines US-Präsidenten in Japan seit 18 Jahren.

Die Regierung in Tokio erhofft sich dem Vernehmen nach vom dem Staatsbesuch eine Verbesserung der Atmosphäre, nachdem der Besuch von Regierungschef Shinzo Abe im umstrittenen Yasukuni-Schrein, wo auch Kriegsverbrecher geehrt werden, auf Kritik auch in Washington gestoßen war. Zwei Tage vor Obamas Japanbesuch hatten über hundert weitere japanische Politiker dem Schrein die Ehre erwiesen und damit die Empörung in Südkorea und China zusätzlich angefacht.

Auf seiner einwöchigen Asientour, die ihn auch nach Südkorea, Malaysia und auf die Philippinen führt, will der US-Präsident vor allem dem wachsenden Einfluss Chinas begegnen. Japan und Südkorea sind die wichtigsten Verbündeten der USA in der Region. Die Spannungen zwischen Tokio und Seoul erschweren Obamas Mission jedoch. Er hatte erst kürzlich in Den Haag ein Dreier-Treffen mit Japans Regierungschef Abe und der südkoreanischen Staatspräsidentin Park Geun Hye vermittelt. Obama will während seines Besuches erst in Tokio und danach in Seoul darauf aufbauen und für engere Beziehungen sorgen.

Diplomatisches Gespür im Inselstreit gefragt

Auf Fragen der größten japanischen Tageszeitung "Yomiuri Shimbun" zum Inselstreit zwischen Tokio und Peking antwortete Obama schriftlich, dass die von Japan verwalteten Inseln im Ostchinesischen Meer unter den Sicherheitsvertrag mit Japan fielen, der die USA zum Schutz Japans verpflichtet. China äußerte daraufhin prompt Kritik an Obamas Äußerungen. Die Regierung in Tokio wünscht sich, dass Obama den chinesischen Ansprüchen auf die unbewohnte Inselgruppe mit klaren Worten entgegentritt. Obama und Abe dürften sich bei ihren Gesprächen denn auch laut japanischen Medien darauf verständigen, dass man ein gewaltsames Ändern des Status Quo in der Region durch China nicht toleriere. Daneben dürften auch die schwierigen Verhandlungen über ein geplantes transpazifisches Freihandelsabkommen (TPP) auf der Tagesordnung stehen.

Weiteres wichtiges Thema ist die Bedrohung durch Nordkoreas Atom- und Raketenprogramm. Südkorea befürchtet, dass Nordkorea ausgerechnet während Obamas Besuchs erneut einen Atombombentest vornehmen könnte. Staatspräsidentin Park Geun Hye bat ihren chinesischen Amtskollegen Xi Jinping um Unterstützung, um Nordkorea davon abzubringen, meldete die Nachrichtenagentur Yonhap.

Eigentlich wollte Präsident Obama schon im vergangenen Herbst nach Asien reisen - seine Absage wegen des Haushaltsstreits in Washington hatte damals für Irritationen bei den Partnern in Asien gesorgt.

qu/nis (dpa, ape)