Carter zum letzten Mal in Afghanistan
9. Dezember 2016Er ist nur noch wenige Wochen im Amt, aber das hielt US-Verteidungsminister Ashton Carter (Artikelbild) nicht von einem letzten Truppenbesuch in Afghanistan ab. Bei dem vorab aus Sicherheitsgründen nicht öffentlich angekündigten Besuch sicherte Carter dem afghanischen Präsidenten Aschraf Ghani weitere Unterstützung durch die USA zu. Man bleibe der Sicherheit Afghanistans verpflichtet, sagte er in der Hauptstadt Kabul.
Als Leiter der Militärbehörde dankte Carter außerdem den vor Ort stationierten US-Truppen für ihren Einsatz. Carter traf sich auch mit dem Oberbefehlshaber der US- sowie der NATO-Streitkräfte in Afghanistan und anderen Militärs.
Die USA und andere NATO-Staaten, darunter auch Deutschland, hatten für 2016 eigentlich einen weitreichenden Truppenabzug aus dem Land am Hindukusch geplant. Präsident Barack Obama hatte angekündigt, die Zahl der dort stationierten US-Soldaten bis zum Jahresende auf 5500 reduzieren. Derzeit sind noch etwa 9800 US-Soldaten im Land, ab Januar sollen etwa 1000 abgezogen werden.
Afghanistan bleibt umkämpft
Im Einsatz gegen den islamistischen Terror ist auch Afghanistan weiterhin ein umkämpftes Gebiet. Die Taliban haben nach NATO-Angaben derzeit rund 30.000 Kämpfer. Das US-Militär flog in diesem Jahr etwa 700 Luftangriffe auf Stellungen der Taliban-Islamisten sowie der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS). Immer wieder gibt es auch zivile Opfer.
Für Carter war es vermutlich der letzte Besuch als Verteidigungsminister in dem Land. Er ist noch bis zum Januar im Amt. Sein Nachfolger unter dem designierten Präsidenten Donald Trump soll der pensionierte Vier-Sterne-General James Mattis werden. Er hatte Obamas Strategie in Afghanistan in der Vergangenheit kritisiert. Der Trump hatte kürzlich mit Ghani telefoniert und mit ihm über den gemeinsamen Kampf gegen den Terrorismus gesprochen.
myk/qu (ap, dpa)