Sanders ärgert Clinton weiter
27. März 2016Bei den Vorwahlen der US-Demokraten zur Nominierung ihres Präsidentschaftskandidaten hat der linksgerichtete Senator Bernie Sanders auch im Bundesstaat Hawaii einen deutlichen Sieg über die frühere Außenministerin Hillary Clinton errungen. Sanders erhielt US-Medienberichten zufolge mehr als 70 Prozent der Stimmen. Zuvor hatte er am Samstag schon im Westküstenstaat Washington und in Alaska mit rund 72 und 79 Prozent der Stimmen haushoch gewonnen.
Clinton bleibt Favoritin
Um auf dem Parteitag zum Präsidentschaftskandidaten der Demokraten gewählt zu werden, sind 2383 Delegiertenstimmen erforderlich. Ex-Außenministerin Clinton hat nach einer Zählung des US-Senders CNN bereits 1711 Delegierte hinter sich gebracht, der sich als demokratischer Sozialist verstehende Sanders erst 952. Trotz der Niederlagen in Alaska und Washington bleibt Clinton weiter die klare Favoritin, auch wenn Sanders ihr bisher weitaus stärker Paroli geboten hat als erwartet. Inzwischen gilt es als praktisch sicher, dass der Senator mindestens bis zum Juni im Rennen bleibt, wenn nicht sogar bis zum Nominierungsparteitag.
"Politische Revolution"
Bei einem Wahlkampfauftritt in Seattle im Bundesstaat Washington forderte der Links-Politiker eine "politische Revolution" in den USA. "Historisch gesehen vollzieht sich echter Wandel immer von unten, wenn Millionen Menschen zusammen kommen", sagte Sanders unter dem Jubel von rund 17.000 Anhängern.
Er wandte sich in seiner Rede gegen Polizeigewalt, zu geringe Mindestlöhne und die wachsende Verschuldung von Studenten. Er verwies darauf, dass er laut Umfragen bei der Präsidentschaftswahl gegen einen möglichen republikanischen Kandidaten Donald Trump sogar besser abschneiden werde als Clinton.
Bei den Republikanern finden die nächsten Vorwahlen erst im April statt. Bei der "Grand old Party" führt Multimilliardär Trump das Bewerberfeld vor dem texanischen Senator Ted Cruz an. Ohios Gouverneur John Kasich liegt abgeschlagen auf Platz drei. Der nächste US-Präsident wird am 8. November gewählt.
wl/se (dpa, afp, rtr)