US-Wahl: Im Film sind Präsidentinnen längst Alltag
Im Weißen Haus sitzt demnächst vielleicht zum ersten Mal eine Frau. In Film und Literatur gibt's schon lange US-Präsidentinnen. Sollte sich Hillary Clinton an ihnen ein Beispiel nehmen?
Familienpflichten
In "Kisses for my President" (deutsch: "Prinzgemahl im Weißen Haus") wird Leslie McCloud (Polly Bergen) zur ersten US-Präsidentin gewählt. In der Komödie aus dem Jahr 1964 geht es vor allem darum, wie ihr Mann mit der unangenehmen Rolle des "First Gentleman" zurechtkommt. Am Ende wird Leslie schwanger und legt ihr Amt nieder, um sich um ihre Familie zu kümmern.
Unglaublich korrupt
In der US- Serie "Prison Break" vergiftet die korrupteste Vizepräsidentin der TV-Geschichte, Caroline Reynolds (Patricia Wettig), den Amtsinhaber und übernimmt seinen Job. Dann versucht sie, dem Serienhelden Lincoln Burrows den Tod ihres Bruders in die Schuhe zu schieben - kein gutes Vorbild für Hillary Clinton.
Politische Seifenoper
"Welcome, Mrs. President" war der deutsche Titel der US-Serie "Commander in Chief" aus dem Jahre 2005. Auch hier rückt eine Vizepräsidentin nach dem plötzlichen Tod des Amtsinhabers nach und wird erster weiblicher Präsident der USA. Die Serie war nur mäßig erfolgreich und wurde nach einer Staffel eingestellt.
Letzte Wahl
Etliche fiktive US-Präsidentinnen landen im Weißen Haus, weil sie den plötzlich verstorbenen Präsidenten ersetzen müssen - nicht weil sie gewählt wurden. Manchmal müssen reihenweise Menschen sterben: In Tim Burtons "Mars Attacks!" von 1996 töten Marsianer die gesamte Regierungsbelegschaft, bevor Taffy Dale (Natalie Portman), die 15-jährige Tochter des Präsidenten, die Nachfolge antritt.
So wahrscheinlich wie fliegende Autos
Romanautoren sahen weibliche US-Präsidenten in ferner Zukunft voraus. Fremde apokalyptisch-anmutende Welten, von Aliens überrannt, brauchen eben eine weibliche Hand. Zum Beispiel im Science Fiction-Epos "Sunstorm" von Arthur C. Clarke (Bild) und Stephen Baxter.
Buchführung mit Stilettos
"Die USA brauchen einen Führer mit etwas weiblichem Menschenverstand", singt Sheryl Crow 2012 in "Woman in the White House". Eine Frau im Weißen Haus sei überfällig, so die amerikanische Rocksängerin weiter - und wünscht sich eine Frau, die auf dem "Capitol Hill mit einer Schaufel und in High Heels" aufräumt.
Herrlich egozentrisch und gemein
In der bissigen Politsatire "Veep" spielt Julia Louis-Dreyfus die narzisstische Selina Meyer, ihres Zeichens US-Vizepräsidentin. Die alleinerziehende Mutter wird nach dem plötzlichen Rücktritt des Amtsinhabers die erste weibliche Präsidentin der USA. Und sieht sich konfrontiert mit typisch weiblichen Problemen wie High Heels, die während ihrer Ansprache an die Nation quietschen.
Trumps Nachfolger
Die Simpsons: In der Folge "Bart to the Future" ist Lisa Simpson, mittlerweile 38, die erste heterosexuelle Präsidentin der USA - Transgender Chaz Bono war einer der Vorgänger. Lisa muss sich nicht nur mit ihrem Bruder Bart herumschlagen, sondern auch mit den Schulden, die Ex-Präsident Donald Trump hinterlassen hat. Im Jahre 2000 war die Vorstellung eines Präsidenten Trump eben komplett abwegig.
Keiner kommt ihr in die Quere
In der TV-Serie "State of Affairs" (2014-2015) ist Constance Payton (Alfre Woodard) die erste afro-amerikanische US-Präsidentin. Woodard spielte zwar eine starke, kluge Präsidentin, aber der Spionagethriller überzeugte letztlich nicht und wurde nach nur einer Staffel abgesetzt.
Ausnahmezustand
Allison Taylor (Cherry Jones, Bild) ist in der TV-Serie "24" gewählte Präsidentin der USA - und könnte schon eher eine Inspiration für Hillary Clinton sein. Taylors Probleme wünschen wir ihr allerdings nicht: Zwar gibt Taylor Terroristenforderungen nicht nach, aber ihr Sohn wird ermordet, ihre Tochter landet im Gefängnis und ihr Mann wird angeschossen.