USA: "Ende der Kämpfe" mit syrischen Kurden
31. August 2016Seit zwölf bis 18 Stunden habe es so gut wie keine Gefechte mehr gegeben, sagte ein Sprecher des US-Außenministeriums. Man sehe ein "Ende der Kämpfe" zwischen türkischen Soldaten und kurdischen Milizen im Norden Syriens. "Und das ist das, was wir wollen", so John Kirby im State Department.
Die Washingtoner Regierung hoffe, dass die Ruhe weiter anhalte, damit sich beide Seiten auf den gemeinsamen Kampf gegen die Extremisten-Miliz "Islamischer Staat" (IS) konzentrieren könnten. "Wir glauben nicht, dass die taktischen Operationen der Türken gegen die Kurden in irgendeiner Weise im Kampf gegen den IS hilfreich sind", klagte Kirby.
Auch von kurdischer Seite war von einer Feuerpause die Rede, die auch halte. Die Waffenruhe sei "über die USA mit der Türkei vereinbart" worden, berichtete der Sprecher des Militärrats von Dscharablus, Ali Hadscho. Sie sei in der Nacht zum Dienstag in Kraft getreten.
Aus türkischen Militärkreisen und von mit der Türkei verbündeten Rebellengruppen verlautete hingegen, es werde gegenwärtig einfach nicht geschossen. "Es gibt keinen Waffenstillstand und keine Feuerpause", sagte ein Kommandeur einer der pro-türkischen Milizen. Der Einsatz werde bald fortgesetzt.
Die Türkei bekräftigte ihre Forderung nach einem Rückzug der kurdischen Kämpfer auf die Ostseite des Euphrats. US-Militärvertreter hatten behauptet, die von den USA unterstützten kurdischen Volksverteidigungseinheiten YPG hätten sich längst über den Fluss zurückgezogen. Womöglich seien noch einige kurdische Kämpfer westlich des Euphrats, doch gehörten diese nicht den YPG an.
Auch der französische Präsident Francois Hollande kritisierte den türkischen Vorstoß gegen die Kurden in scharfer Form und rief alle Konfliktparteien zur Einstellung der Kämpfe auf. Frankreich, das Teil der US-geführten Koalition zur Bekämpfung des IS ist, hat den Kurden und anderen Aufständischen Elitesoldaten zur Seite gestellt. Hollande warnte vor einem Flächenbrand.
Der NATO-Partner Türkei ist von Norden her in das Bürgerkriegsland Syrien eingerückt. Nach eigenen Angaben will er dort den IS bekämpfen und gleichzeitig verhindern, dass Kurdengruppen die Kontrolle über die gesamte Region erhalten. Befürchtet wird die Durchsetzung eines eigenen Kurden-Staates.
SC/haz (APE, rtre, afp)