USA drohen China wegen Raketen
4. Mai 2018Die USA haben China wegen der jüngsten Aufrüstung im Südchinesischen Meer mit "kurz- und langfristigen Konsequenzen" gedroht. "Wir sind uns der Militarisierung Chinas im Südchinesischen Meer bewusst", sagte Sprecherin Sarah Huckabee Sanders vor Journalisten im Weißen Haus. Wie derartige Konsequenzen aussehen könnten, ließ sie offen.
Laut China richten sich die Raketen gegen kein anderes Land
Eine Sprecherin des chinesischen Außenministeriums bekräftigte die chinesischen Ansprüche über die Spratly-Inseln und sagte: "Wer selbst nicht aggressiv auftritt, hat keinen Anlass zur Sorge." Die Verteidigungseinrichtungen seien für die nationale Sicherheit notwendig und richteten sich gegen kein anderes Land.
Zuerst hatte der US-Fernsehsender CNBC unter Berufung auf US-Geheimdienstkreise gemeldet, China habe innerhalb des vergangenen Monats Marschflugkörper auf künstlich aufgeschütteten Inseln westlich der Philippinen in Stellung gebracht. Es wären die ersten chinesischen Raketen, die in der Konfliktregion stationiert wären.
Zwischen den Spratly-Inseln liegen Schifffahrtsrouten und Rohstoffe
Durch das Südchinesische Meer verlaufen wichtige Schifffahrtsrouten; die Spratly-Inseln werden ganz oder teilweise von China, Vietnam, Malaysia, den Philippinen und Brunei beansprucht. Der Internationale Schiedsgerichtshof in Den Haag hatte 2016 zwar Chinas Ansprüche auf 80% des rohstoffreichen Gebiets zurückgewiesen. China schafft jedoch durch militärischen Aufbau in dem Gebiet geopolitische Tatsachen. Derzeit verhandeln Washington und Peking über die zukünftigen Handelsbeziehung zwischen den USA und der Volksrepublik.
de/uh (rtrd, rtre, dpa)