USA demonstrieren Stärke
28. März 2013Knapp 10.500 Kilometer weit kamen die Tarnkappenbomber der USA, um an Manövern in Südkorea teilzunehmen. Das Pentagon wollte keinen Zweifel an seiner Entschlossenheit aufkommen lassen, den Verbündeten im Süden gegen den kommunistischen Norden beizustehen. Erst jüngst hatte man klargestellt, dass man auch in kleineren Konfliktfällen zum Eingreifen bereit sei.
Die Vereinigten Staaten entsandten zwei Tarnkappenbomber vom Typ B-2 Spirit von einem Luftwaffenstützpunkt in Missouri. Die strategischen B-2-Bomber können auch als Atomwaffenträger eingesetzt werden. Hauptziel ist Abschreckung. Der Einsatz demonstriere "die Fähigkeit der USA, schnell und nach Belieben Langstrecken- und Präzisionsschläge auszuführen", so eine Erklärung der US-Armee. Die beiden Bomber hätten Trainingsmunition auf einem Schießplatz der südkoreanischen Streitkräfte abgeworfen.
Im Rahmen der mehrwöchigen Feldübungen "Foal Eagle" hatten bereits B-52-Langstreckenbomber der USA Übungsflüge über Südkorea unternommen. Nordkorea hatte sich dadurch provoziert gefühlt und mit Militärschlägen gedroht.
Deviseneinnahmen gehen offenbar vor
Ungeachtet der wachsenden Spannungen hält Nordkorea aber den Grenzübergang zur Sonderwirtschaftszone Kaesong offen. Am Vortag hatte Staatschef Kim Jong-Un die einzige militärische Kommunikationsverbindung zu Südkorea kappen lassen, die zuletzt noch von beiden Seiten genutzt worden war. Über diesen "heißen Draht" wurde per Telefon jeden Morgen unter anderem die Anzahl der ein- und ausreisenden Südkoreaner durchgegeben. Am Donnerstag reisten nach Angaben des Vereinigungsministeriums in Seoul immer noch mehr als 400 Südkoreaner ungehindert nach Nordkorea ein und wieder aus.
Tag für Tag kommen Hunderte Südkoreaner zum Arbeiten in den gemeinsamen Industriekomplex. Der Betrieb sei weitgehend normal verlaufen, sagte eine Ministeriumssprecherin. Nordkorea habe die Zustimmung für die Einreise gegeben. In dem weitgehend abgeschirmten Komplex beschäftigen mehr als 120 südkoreanische Unternehmen aus der Leichtindustrie über 50.000 nordkoreanische Arbeiter.
Beobachter vermuten, Nordkorea habe bisher den Betrieb in dem Gewerbekomplex aufrechterhalten, weil er eine wichtige Deviseneinnahmequelle sei.
SC/gmf (dpa, afp)