USA verringern Militärpräsenz in Pakistan
26. Mai 2011Es sind fast zehn Jahre vergangen, seitdem die Vereinigten Staaten in Pakistan einen Partner gefunden haben. Der 11. September 2001, die Terroranschläge auf das World Trade Center und der intensive Terrorkampf gegen Al Kaida im Nachbarland Afghanistan waren Gründe für die Allianz zwischen Islamabad und Washington. Doch jetzt führt der Al-Kaida-Kampf zu andauernden Spannungen zwischen den beiden Staaten.
USA sollen "Fußabdruck" reduzieren
Denn als die US-Spezialeinheit Anfang Mai Al-Kaida-Chef Osama bin Laden tötete, war dies ein unangekündigtes Vorgehen auf pakistanischem Gebiet. Mit der Aktion in Abbottabad, so Pakistans Regierung, seien die USA zu weit gegangen. Jetzt soll der bisherige Partner seinen "Fußabdruck" in Pakistan reduzieren.
Diese Forderung habe die pakistanische Regierung in den vergangenen zwei Wochen schriftlich geäußert, erklärte Pentagonsprecher Dave Lapan. "Folglich haben wir mit diesen Reduzierungen begonnen."
Rund 200 US-Militärs waren in dem asiatischen Land stationiert. Sie arbeiten als Ausbilder und schulen die pakistanischen Streitkräfte für die Bekämpfung Aufständischer. Bei den Militärangehörigen, die abgezogen worden seien, handele es sich um Soldaten, die ausgebildet hätten, sagte Lapan. Wie viele US-Militärs von dem Rückzug betroffen sind, blieb unklar.
Gegenseitiger Profit
Pakistan ist für die USA ein wichtiger strategischer Partner im Kampf gegen die Taliban. So nutzen die Amerikaner den Hafen von Karachi und das Straßennetz, um die Streitkräfte in Afghanistan mit Nachschub zu beliefern.
Im Gegenzug unterstützen die USA das Land finanziell. Seit Beginn der Kooperation sind rund 18 Milliarden US-Dollar (rund 12,8 Milliarden Euro) an Hilfen geflossen. Mit einem Großteil des Geldes wurde das pakistanische Militär unterstützt. Aber auch die Infrastruktur und das Schulsystem profitieren von der Koalition. So hat der US-Kongress 2009 einen Fünf-Jahres-Plan verabschiedet: Für 7,5 Milliarden US-Dollar (5,3 Milliarden Euro) sollen Schulen, Straßen und demokratischen Einrichtungen gebaut werden.
Autorin: Marion Linnenbrink (afp, dapd, dpa)
Redaktion: Julia Elvers-Guyot